Baukultur und Medien für eine bessere Gesellschaft

Medien gelten in Deutschland auch als vierte Gewalt. Zwar haben sie keine direkten Einflussmöglichkeiten auf politische Entscheidungsprozesse, dennoch erreichen sie eine breite Öffentlichkeit und können so durch gezielte Berichterstattung Einfluss auf politische Diskurse nehmen.

Medien gelten in Deutschland auch als vierte Gewalt. Zwar haben sie keine direkten Einflussmöglichkeiten auf politische Entscheidungsprozesse, dennoch erreichen sie eine breite Öffentlichkeit und können so durch gezielte Berichterstattung Einfluss auf politische Diskurse nehmen. Dieser Tatsache bedienen sich verschiedene journalistische Formate, um beispielsweise über gesellschaftliche Missstände aufzuklären und durch die gewonnene Transparenz einen politischen Handlungsdruck zu erzeugen. Auch im Bereich der Baukultur ist das Entstehen solcher Formate zu beobachten.

Das WAZ-Forum Politik beispielsweise ist 2019 in Kooperation der Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) Bochum mit der Volkshochschule (VHS) Bochum entstanden. Dieses partizipative Format richtet sich an Bochumer Bürgerinnen und Bürger, die sich für lokale und regionale Fragstellungen sowie Politik vor Ort interessieren. In einer Talkrunde können sie mit verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren sowie Entscheidungsträgerinnen und -trägern ins Gespräch kommen, Meinungen austauschen und kontrovers diskutieren. Anschließend wird ausführlich in der Lokalpresse über die Ergebnisse des Treffens berichtet. Bereits drei Mal hat das WAZ-Forum Politik mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten stattgefunden. Zuletzt ging es am 14. November 2019 um das Thema Klimanotstand. Zuvor wurde bereits die Innenstadtentwicklung Bochums sowie das Wohnen in der Ruhrpottmetropole in der Talkrunde thematisiert.

Auf die Zusammenarbeit mit Bevölkerung und Lokalpresse setzt auch das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv aus Essen. Mit dem Projekt „Wem gehört die Stadt“ geht die Organisation seit 2018 der Frage nach den Eigentumsstrukturen im Immobilienmarkt nach. Auf der virtuellen Plattform CrowdNewsroom waren Bürgerinnen und Bürger ausgewählter Städte gefragt, die Eigentümer ihrer Wohnung zu nennen. Anschließend wurden die gesammelten Daten ausgewertet und durch beteiligte lokale Medienpartnerinnen und -partnern veröffentlicht. In Düsseldorf arbeitet Correctiv beispielsweise Hand in Hand mit der Rheinischen Post zusammen. Durch die Kooperation des Rechercheinstituts mit Bevölkerung und Presse konnten mittlerweile in sechs Städten mehr Transparenz im Wohnungsmarkt geschaffen werden. Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter www.correctiv.org.

Gemeinsam mit dem Tagesspiegel Berlin widmete Correctiv sich 2018 außerdem der Frage „Wem gehören die Häuser, in denen wir leben?“ und wollte dies mit der Hilfe der Bürgerinnen und Bürgern Berlins herausfinden. Dazu luden sie Leserinnen und Leser, Politikerinnen und Politiker und Vertreterinnen und Vertreter der Immobilienbranche sowie Expertinnen und Experten dazu ein, die Wohnungskrise der Hauptstadt zu diskutieren. In Kooperation mit Studierenden der FH Potsdam entstand im Rahmen des Seminars „Mapping Cities – Making Cities“ das Semesterprojekt „Wem gehört(e) der Boxhagener Platz?“. Fünf Studierende verbrachten dafür ein halbes Jahr in Archiven, Ämtern und am Boxhagener Platz selbst, um eine Analyse der Eigentumsstrukturen am Platz zu erstellen. Die Ergebnisse sind auf einer interaktiven Webseite des Tagesspiegels unter www.interaktiv.tagesspiegel.de einsehbar.

StadtBauKultur NRW weiß um die Relevanz der Lokalpresse zur Stärkung eines öffentlichen Diskurses über Baukultur. Eine Reihe verschiedener Beiträge, Anregungen und Ideen zur Nutzung von Öffentlichkeitsarbeit im baukulturellen Kontext sammelt StadtBauKultur NRW deswegen 2017 im Arbeitsheft „Lokalteil“, das im Rahmen eines Arbeitstreffens des Projektes „Stadtgespräche NRW“ entstanden ist. Die Publikation kann unter der Publikationseite  zum "Arbeitsheft Lokalteil" bestellt oder als PDF-Format heruntergeladen werden.

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