25.05.2020
Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen
Baukultur NRW verschafft Kunst und Bau in NRW - dieser besonders öffentlichen Kunstform - wieder größere Aufmerksamkeit und Wertschätzung: mit Ausstellungen, einer Web-App und Publikationen.
28.10. - 5.12.2021
Eröffnung
Ausstellungsort
Musiktheater im Revier
Kennedyplatz, 45881 Gelsenkirchen
Öffnungszeiten
Di - Fr: 10 - 18 Uhr; geschlossen am 2., 3., 16.11.21
Am 25. und 26.11. sowie am 3.12. ist die Ausstellung nur bis 14 Uhr geöffnet.
Kurator*innen
Dr. Ute Chibidziura, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
schmedding.vonmarlin und Studio Krimm
Film zur Ausstellung
Dieses Video zeigt ausgewählte Kunst am Bau in Deutschland und enthält Interviews mit Verantwortlichen anlässlich des 70-jährigen Jubiläums.
Publikation
Zur Ausstellung von BBR und BMI ist eine umfangreiche Publikation im Deutschen Kunstverlag erschienen, die unter der ISBN 978-3-422-98617-6 über den Verlag oder im Buchhandel erhältlich sind.
Der Besuch der Ausstellung ist unter Berücksichtigung der 2G-Regel für vollständig geimpfte oder genesene Personen möglich.
Ticketinhaber*innen können die Ausstellung auch während der Veranstaltungen des Musiktheaters besuchen.
Mit der Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ gewähren das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) einen Überblick über bekannte und unbekannte Kunstwerke. Die vom BBR in Zusammenarbeit mit dem Büro schmedding.vonmarlin. und Studio Krimm konzipierte Ausstellung zeichnet nach, wie Kunst und Bau zur Repräsentation der beiden deutschen Staaten BRD und DDR bis 1989 beitrugen und welche Rolle sie nach der Wiedervereinigung bei der Suche nach einer neuen nationalen Identität spielten.
Nach Stationen in München, Chemnitz, Rostock und Halle ist die Ausstellung vom 28. Oktober bis zum 5. Dezember 2021 im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen zu sehen.
Mit dem 1959 eröffneten Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen hat Baukultur einen Ausstellungsort gewählt, an dem das Zusammenspiel von Kunst und Bau in herausragender Weise erfahrbar wird. Schon früh im Entstehungsprozess bezog der leitende Architekt Werner Ruhnau Künstler wie Jean Tinguely, Norbert Kricke und Paul Dierkes in die Planung mit ein. Ohne das Betonrelief von Robert Adams vor dem Großen Haus und die leuchtend blauen Schwammbilder von Yves Klein im Foyer ist die Architektur heute nicht vorstellbar. Neben den Fotografien und Texten der Ausstellung lässt sich Kunst und Bau hier auch im Original erleben.
Die Projekte in der Ausstellung spannen einen großen Bogen: Sie reichen von Max Lingners Wandbild für das Haus der Ministerien der DDR in Berlin und Hannes Schulz-Tattenpachs Phoenix am Bonner Bundeshaus aus der Anfangszeit der beiden deutschen Staaten über das riesige Raumbild eines Büroeingangsstempels am Stasimuseum, mit dem die Gruppe raumlaborberlin einen kritischen Blick auf das Ende der DDR wirft, bis zur Wandarbeit Janne Schäfer und Kristine Agergaard für das Goethe-Institut in Kairo.
Mit dem Werk setzen die beiden Künstlerinnen den unbekannten Helden der ägyptischen Geschichte von der Pyramidenzeit bis zum Arabischen Frühling ein Denkmal. Die Kunstwerke spiegeln dabei nicht nur künstlerische Positionen, visualisieren politische und gesellschaftlich relevante Themen, sondern thematisieren auch die Funktion und Geschichte des jeweiligen Bauwerks. Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Hauptstädten Berlin und Bonn; sie führt aber auch an unerwartete Orte wie die Löberfeld-Kaserne in Erfurt oder die Deutsche Schule in Valencia.
Kunst-und-Bau-Projekte sind Teil der Baukultur in Deutschland – und das bereits seit mehr als 70 Jahren. 1950 beschloss der Bundestag, bei allen Bauaufträgen des Bundes einen prozentualen Anteil der Baukosten für Werke bildender Künstler*innen vorzusehen. Etwa zur gleichen Zeit wurden auch in der DDR sowie in vielen westdeutschen Bundesländern, darunter auch Nordrhein-Westfalen, vergleichbare Richtlinien und Selbstverpflichtungen zur Förderung der Kunst am Bau erlassen.
Manche baubezogenen Kunstwerke sind zu deutlich sichtbaren Markenzeichen geworden, wie Eduardo Chillidas Skulptur vor dem Berliner Kanzleramt. Andere sind nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich, weil sie sich im Inneren von Regierungsbauten, Botschaften oder Militärliegenschaften befinden.
Unabhängig von der Ausstellung zeigt Baukultur Nordrhein-Westfalen mit seiner wachsenden Online-Sammlung auf kunstundbau.nrw die Qualität und Vielfalt der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Architektur anhand von 50 ausgewählten Werken in NRW.
Thematisch dazu passend hat Baukultur Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr die Publikation „Mehr Raum für Kunst – Handbuch Kunst am Bau“ von Martin Seidel und ein Magazin zu Kunst und Bau herausgegeben.