Der Ratssaal von Castrop-Rauxel mit Wasserbecken.
Der Ratssaal von Castrop-Rauxel mit Wasserbecken. Foto: Michael Rasche

Gesamtkunstwerke - Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland

Das Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen präsentiert das bedeutende Spätwerk des Architekten und Möbeldesigners Arne Jacobsen in Deutschland von 6.9. bis 4.11.21 in Castrop-Rauxel. Seine Arbeiten entstanden mit Otto Weitling, werden erstmals in dieser Form gezeigt. 

Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland

Eine Kooperation von THE LINK, dem Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen und der Stadt Castrop-Rauxel

Laufzeit
6. September – 4. November 2021

Ausstellungsort
Forum und Rathaus Castrop-Rauxel (Ratssaalfoyer),
Europaplatz 1, 44575 Castrop-Rauxel

Öffnungszeiten
Mo - Mi: 10 - 18 Uhr; Do: 10 - 19 Uhr; 
So., 12. September (Tag des offenen Denkmals); So., 10. u. 24. Oktober, 11 - 18 Uhr; Mo., 1. November (Allerheiligen) ist geschlossen.
Eintritt frei

Begleitveranstaltungen

21. Oktober, 19 Uhr
Diskussion & Führungen
Der Umgang mit der Nachkriegsmoderne am Beispiel von Verwaltungsbauten

Konzept und Kuratoren
THE LINK GbR - Dipl. Ing. Hendrik Bohle und Jan Dimog

Ausstellungsgestaltung
Philipp Mecke und THE LINK GbR (Hendrik Bohle, Jan Dimog)

Gestaltung Medien
strobo B M

Ausstellungsbau
form art, Berlin und Seibert Steinmetz Steintechnik GmbH

Publikation
Ein Ausstellungskatalog ist bei Arnoldsche Art Publishers erschienen; deutsch und englisch, 248 Seiten, 38 Euro; mit Gastbeiträgen u. a. von Tobias Jacobsen, dem Enkel von Arne Jacobsen. ISBN 978-3-89790-611-2

 

 

#gesamtkunstwerke2020 
#arnejacobsen
#ottoweitling

Ein Stadtzentrum auf der grünen Wiese?

Ein Platz abgeschirmt von hoch aufragenden Backsteinwänden? Betritt man das heutige Forum Europaplatz in Castrop-Rauxel, erschließt sich die präzise gedachte Architekturvision eines bürgernahen Rathausforums. Ort und Gebäude sind von 6. September bis 4. November 2021 Schauplatz der Wanderausstellung „Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“.

Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Foto: Claudia Dreyße
Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Foto: Claudia Dreyße
Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Hier im Fokus ein Modell des Dachs. Foto: Claudia Dreyße
Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Hier im Fokus ein Modell des Dachs. Foto: Claudia Dreyße
Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Bekannt ist Arne Jacobsen auch für seine Produktdesigns, zum Beispiel für Stühle Foto: Claudia Dreyße
Die Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Bekannt ist Arne Jacobsen auch für seine Produktdesigns, zum Beispiel für Stühle Foto: Claudia Dreyße
Auch Uhren oder Lampen gestaltete Arne Jacobsen: Diese sind Teil der Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Foto: Claudia Dreyße
Auch Uhren oder Lampen gestaltete Arne Jacobsen: Diese sind Teil der Ausstellung „Gesamtkunstwerke“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Foto: Claudia Dreyße
Exponat der Ausstellung „Gesamtkunstwerke. Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Foto: Claudia Dreyße
Exponat der Ausstellung „Gesamtkunstwerke. Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland“ im Foyer des Ratssaals des Forums Castrop-Rauxel. Foto: Claudia Dreyße

Das Museum der Baukultur Nordrhein-Westfalen zeigt die von den beiden Berliner Kuratoren, Hendrik Bohle und Jan Dimog, anlässlich des deutsch-dänischen kulturellen Freundschaftsjahres 2020 sowie Jacobsens fünfzigsten Todestages im Jahr 2021 konzipierte Ausstellung in Kooperation mit der Stadt Castrop-Rauxel.

In Deutschland hat der Architekt und Möbeldesigner Arne Jacobsen ein bedeutendes Spätwerk geschaffen. Diese Architektur entstand zusammen mit Otto Weitling und wird erstmals in dieser Form präsentiert.

Schwung und Dynamik – das Forum in Castrop-Rauxel

Als das Forum 1976 in Castrop-Rauxel fertiggestellt wurde, stand es für den Aufbruch und die ständige Veränderung des Ruhrgebiets, ein Beispiel für den Schwung und die Dynamik. Mit seiner zeichenhaften Architektur, in der das große Ganze wie auch die kleinen Details mitbedacht wurden, symbolisiert es die Kreativität und Kunst der beiden dänischen Baumeister Arne Jacobsen und Otto Weitling.

Ab den 1950er-Jahren nahm Jacobsen an Rathaus-Wettbewerben in Deutschland teil - zunächst in Marl, in Köln und mit Otto Weitling in Essen (1962). Während diese Beiträge trotz positiver Jurybewertungen durchfielen, bekamen Jacobsen und Weitling in Castrop-Rauxel schließlich die Chance, ihre Idee des Rathausforums zu realisieren.

Von der Gabel bis zum Rathaus

Arne Jacobsen beherrschte die ganze Bandbreite des Entwerfens, von der Gabel bis zum Rathaus, vom Kleinen und Feinen bis zum Großen und Monumentalen. Außerhalb von Fachkreisen ist es jedoch weniger bekannt, dass Jacobsen zudem in enger Partnerschaft mit seinem Landsmann, dem Architekten Otto Weitling, eine Reihe Projekte in Deutschland realisierte. Eine Partnerschaft in der Architektur, die Zeichen für die Entwicklung der modernistischen Architektursprache setzte: damals und heute – in Deutschland und Dänemark.

Deutsch-Dänische Architekturgeschichte

Die Ausstellung wirft ein Licht auf das Werk und die engen Bande der Architekten in Deutschland. Hier haben sie Projekte in verschiedenen Maßstäben umgesetzt: vom lichten Glasfoyer in Hannover über die Atriumhäuser im Berliner Hansaviertel, dem Rathaus in Mainz bis zum Hamburger Christianeum oder dem HEW-Hochhaus in der City Nord bis zu städtebaulichen Anlagen wie dem Forum Castrop-Rauxel oder der Ferienanlage Burgtiefe auf Fehmarn: hier wird deutsch-dänische Architekturgeschichte sichtbar.

Die Geschichte – und Rezeptionsgeschichte - dieser Gebäude verrät bis heute viel von der Entstehungszeit in den 1960er- und 1970er-Jahren und ihrer Ideen und Visionen, aber auch vom engen Zusammenhang von Architektur, Stadt und Politik. Das macht diese Geschichte spannend und aktuell. Architektur – noch mehr, wenn es sich um öffentliche Gebäude handelt – setzt sich allen Blicken und Urteilen aus.

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