Der Umgang mit der Nachkriegsmoderne am Beispiel von Verwaltungsbauten
Das Forum und Rathaus von Castrop-Rauxel entstand zwischen 1966-76 nach Entwürfen der beiden dänischen Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling. Der umfangreiche Komplex mit Rathaus, Ratssaal und Veranstaltungshallen sollte ein bauliches Zeichen setzen für die aufstrebende Stadt Castrop-Rauxel und das wirtschaftliche Potenzial des Ruhrgebietes. Der aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangene Entwurf verdeutlicht aber auch die Bemühungen der jungen Bundesrepublik, mit modernen Verwaltungsbauten den Anschluss an die internationale Architekturszene zu schaffen. Peter Wienholt schrieb 1975 im „Vorwärts“ über das Forum: „ (…) das ist Architektur, der im weiten Umkreis des Reviers Vergleichbares nicht entgegengehalten werden kann.“
Heute fast ein halbes Jahrhundert alt, sind viele dieser viel beachteten Bauwerke der Nachkriegsmoderne in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig, auch mit Blick auf Energieeinsparungen und nachhaltiges Gebäudemanagement.
Wie kann dieser Spagat zwischen Erhalt und nachhaltiger Modernisierung gelingen? Was bedeuten uns diese Bauwerke heute noch, entsprechen sie doch für viele nicht mehr unbedingt dem Zeitgeschmack. Vor welchen Herausforderungen stehen die Kommunen, die hohen Summen für die Sanierung zu stemmen?
Am 21. Oktober 2021, 19–21 Uhr diskutieren im Ratssaal der Stadt Castrop-Rauxel unter dem Titel „Der Umgang mit der Nachkriegsmoderne am Beispiel von Verwaltungsbauten“:
Bettina Lenort, Stadtbaurätin, Stadt Castrop-Rauxel
Sebastian Helm, HPP Architekten, Partner und Büroleiter Leipzig (Projektleiter der Sanierung des Rathauses Marl)
Dr. Simone Meyder, Praktische Denkmalpflege, LWL, Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Dr. Alexandra Apfelbaum, Kunst- und Architekturhistorikerin, FH Dortmund, Ruhrmoderne
Peter Köddermann, Baukultur Nordrhein-Westfalen (Moderation)
Vor der Diskussion besteht die Möglichkeit an ein Führung durch die Wanderausstellung Gesamtkunstwerke – Architektur von Arne Jacobsen und Otto Weitling in Deutschland teilzunehmen. Durch die Ausstellung führt Dr. Ursula Kleefisch-Jobst, Generalkuratorin des Museums der Baukultur Nordrhein-Westfalen.
Bitte melden Sie sich verbindlich per Online-Formular weiter unten für die Führung (16 Uhr) an. Die Führung um 17:30 Uhr ist bereits ausgebucht.
BAUKULTUR VERNETZT AUF TOUR
„Baukultur vernetzt auf Tour“ ist ein Format des nordrhein-westfälischen Netzwerks „Baukultur vernetzt“. Das Netzwerk von Baukultur-Akteur*innen ist eine Initiative von Baukultur Nordrhein-Westfalen.
Weitere Infos zu „Baukultur vernetzt“:
baukultur.nrw/vernetzt