15.04.2021
Der Ermöglicher. Zum Tod des Tragwerksplaners Stefan Polónyi
Stefan Polónyi ist im Alter von 90 Jahren in seinem Wohnort Köln verstorben. Ursula Kleefisch-Jobst zum Wirken des einflussreichen Ingenieurs.
Laufzeit
5. Mai - 24. Juni 2012
Erstspielort
Dortmunder U
Spielorte
TU Cottbus, 15. März - 21. April 2013
Freie Akademie der Künste Hamburg, 17. Januar - 3. März 2013
Oskar von Miller Forum, München, 6. - 30. November 2014
Architekturmuseum der TU Berlin, 16. Mai - 29. Juni 2013
Museum für Moderne Kunst, Debrecen, Ungarn, 16. Juni - 24. Juli 2016
Technische Hochschule, Budapest, Februar – März 2017
Kurator*innen
Ursula Kleefisch-Jobst und Peter Köddermann, M:AI; Wolfgang Sonne und Katrin Lichtenstein, A:AI/ TU Dortmund
Ausstellungsarchitektur
Martin Sinken, sinkenarchitekten, Köln
Partner
Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW; TU Dortmund; Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW; Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität
Polónyi ist einer der herausragenden Ingenieure des 20. Jahrhunderts, der im Laufe seines umfangreichen Arbeitslebens mit vielen namhaften Architekten zusammengearbeitet hat. Die Präsentation „Tragende Linien und Tragende Flächen“ im Dortmunder U war der Auftakt zu einer Reihe des M:AI, die sich mit den unterschiedlichen Aufgabenfeldern von Ingenieuren im Bauwesen beschäftigt.
„Es ist nicht Aufgabe des Ingenieurs, dem Architekten klarzumachen, dass es nicht geht, sondern zu zeigen, wie es geht“, sagt Stefan Polónyi. Gestalt und Tragwerk zu einer eigenen Ästhetik zu verbinden, ist für ihn bei jeder Bauaufgabe eine Herausforderung. Er hat den Dialog mit den Architekten gesucht und oft im Diskurs bauliche Lösungen erarbeitet. So auch in der Lehre: Er entwickelte mit dem Architekten Harald Deilmann das „Dortmunder Modell“, das an der Technischen Hochschule Dortmund die Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen vereinte.
Polónyi hat besonders in den 1990er-Jahren viele, gut sichtbare Spuren in NRW hinterlassen, speziell im Ruhrgebiet. Dazu gehören die Brückenkonstruktionen, die er für einige IBA-Projekte entwickelt hat. Aber auch aus allen anderen Schaffensphasen enthielt die Ausstellung wichtige Projekte. Verdeutlicht haben dies Baustellenfotos und Skizzen aus dem Vorlass von Stefan Polónyi, der sich im Baukunstarchiv NRW befindet. Dieses umfangreiche Material bildete die Grundlage für die wissenschaftliche Erarbeitung der Ausstellung und war in Teilen erstmals in der Präsentation zu sehen. Anhand von interaktiven Modellen, gefertigt von Studierenden der TU Dortmund, ließen sich die grundsätzlichen Mechanismen von Tragen und Lasten, Zug und Druck für den Laien nachvollziehen.