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10.11.2025 – Pressemitteilung
Baukultur NRW feiert Eröffnung von „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ in Düsseldorf
Neue Nutzungen für leerstehende Kirchen – das zeigt die Ausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, die das Museum der Baukultur NRW am Sonntag, 9. November 2025, in der Berger Kirche in Düsseldorf eröffnet hat. Die Ausstellung ist dort bis zum 13. Dezember zu sehen und präsentiert, wie diese Kirchen in Nordrhein-Westfalen ein Familienzentrum, ein Dojo oder sogar ein Fahrradgeschäft werden können. Welche Aufgaben ergeben sich daraus für Architektinnen und Architekten? Welche Rolle spielen Kirchengebäude für die Stadtentwicklung und wie lässt sich ein Dialog zwischen Trägern, Kommunen und Initiativen über die Transformation gestalten?
Zur Eröffnung sprachen Heinrich Fucks als Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf und Felix Hemmers, Kurator der Ausstellung. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Vibraphonist Tom Lorenz. Fucks erläuterte die Situation für die evangelische Kirche in Düsseldorf und beschrieb die Schwierigkeit, aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen Kirchen aufgeben zu müssen. Ziel sei jedoch, dass sie als lebendige Orte mit neuer Nutzung weiterbestehen. Der Wandel wirke sich auf die Stadt aus, sagte Fucks, und stelle auch die Stadtplanung vor neue Aufgaben.
Felix Hemmers betonte, dass sich der Leerstand von Kirchen in den vergangenen drei bis vier Jahren deutlich verschärft habe. „Der Druck auf die Gemeinden erhöht sich, weil immer mehr Kirchen betroffen sind. Wir beobachten, dass Kirchen immer häufiger zu reinen Immobilien werden – das sind sie aber nicht.“ Mit der Ausstellung wolle Baukultur NRW zeigen, dass „Kirchen als physische Orte gebraucht werden – als einzigartige Räume, die es sonst so nicht gibt.“
In der Ausstellung illustriert das Museum der Baukultur NRW mit 20 Video-Interviews die Bandbreite, Vielfältigkeit und Komplexität der an den Umnutzungsprozessen beteiligten Personen sowie ihre Haltungen. Wie geht ein Architekt den Umbau an, was denkt ein Gemeindemitglied bei der letzten Messe, wie begleitet eine Pfarrerin die Umnutzung, wo setzt ein Immobilienentwickler an? Dabei geht es auch um Dialog, Zusammenarbeit und Kompromissfindung.
„Die Ausstellung überführt diese Stimmenvielfalt in eine räumliche Erfahrung: Besucher*innen begegnen den Protagonist*innen unmittelbar im Kirchenraum“, sagt Kurator Felix Hemmers von Baukultur NRW. „Denn Transformationsprozesse von Kirchengebäuden sind immer komplex, emotional und von der Mitwirkung vieler Akteursgruppen geprägt. Ob es gelingt, eine neue Nutzung in den Gebäuden zu etablieren, hängt entscheidend davon ab, wie gut die unterschiedlichen Perspektiven zu einer gemeinsamen Vision vereint werden können.“
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind umgenutzte Kirchen aus NRW: Vorgestellt werden 27 Projekte, zum Beispiel die Kirche Christus-König in Düsseldorf (Familienzentrum), die Dreifaltigkeitskirche in Köln (Aikido-Dojo) oder St. Rochus in Jülich (Fahrradgeschäft). Damit wird die große inhaltliche und architektonische Breite der neuen Nutzungen sichtbar.
Ort der Baukultur: die Berger Kirche in Düsseldorf
Der Ausstellungsort, die Berger Kirche, ist ein wichtiges Düsseldorfer Baudenkmal. 1687 als erste lutherische Kirche der Stadt geweiht, wurde sie im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und in den 1960er Jahren wieder aufgebaut. Die heutige Innenausstattung stammt von Tobias Rehberger. Auf dem Außengelände erinnert ein Trauerort an verstorbene Flüchtlinge und Zuwanderer*innen. Die Kirche wird nicht mehr gottesdienstlich genutzt und dient Kulturveranstaltungen und Begegnungen.
3.000 Kirchen fallen aus der Nutzung
In den kommenden Jahrzehnten werden 30 bis 50 Prozent der Kirchengebäude in Deutschland leer stehen. In NRW betrifft das bis zu 3.000 der rund 6.000 Kirchen. Sind diesem Trend die kirchlichen Institutionen bis vor wenigen Jahren nicht oder kaum begegnet, erhöht sich nun der Handlungsdruck zum Umgang mit dem Bestand deutlich. Als „Vierte Orte“ – Orte, die über soziale Treffpunkte hinaus gemeinschaftliche, kontemplative und kulturelle Räume eröffnen – besitzen Kirchen jedoch ein einzigartiges baukulturelles und gesellschaftliches Potenzial. Felix Hemmers: „Kirchen als Vierte Orte“ möchte Diskussionen anstoßen, wie lokale Kirchen künftig genutzt werden können. Ziel ist es, die Türen dieser Räume wieder zu öffnen und Menschen vor Ort miteinander ins Gespräch zu bringen. Besonders in solchen Experimentierphasen entstehen oft kreative Ideen und tragfähige Konzepte.“
Begleitprogramm: Kirchentransformation – ein Auftrag für Architekt*innen
Thematisch ergänzt wird die Ausstellung durch die Veranstaltung „Kirchentransformation – Architekturaufgabe und Stadtentwicklungsmoment“ am Dienstag, 11. November 2025, um 18 Uhr in der Berger Kirche. Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Baukultur NRW und der Architektenkammer NRW. Eröffnet wird sie mit einem Impuls von Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW; Kurator Felix Hemmers führt in die Ausstellung ein. Auf dem Podium diskutieren Ernst Uhing, Heinrich Fucks, Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises Düsseldorf; Katja Mehring, Architektin BDA, bolzen + mehring architekten, Mönchengladbach; Thomas Georg Schaplik, Prodekan Peter Behrens School of Arts, Düsseldorf; und Brigitte Brühn, Pfarrerin, Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf-Mitte. Moderiert wird das Gespräch von Felix Hemmers.
Außerdem finden zwei öffentliche Führungen mit Kurator Felix Hemmers statt: am Samstag, 15. November, und am Samstag, 13. Dezember, jeweils um 12 Uhr.
Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels
Laufzeit: 9.11. bis 13.12.2025
Ausstellungsort: Berger Kirche, Berger Straße 18 (Hofeingang), 40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten: dienstags 12 bis 17.30 Uhr, samstags 11 bis 15 Uhr; Eintritt frei
Führungen: Samstag, 15.11.2025, 12 Uhr, und Samstag, 13.12.2025, 12 Uhr
Begleitveranstaltung: Dienstag, 11.11.2025, 18 Uhr:
„Kirchentransformation – Architekturaufgabe und Stadtentwicklungsmoment“ in Kooperation mit der Architektenkammer NRW
Kurator: Felix Hemmers
Szenografie: Peter Köddermann und Felix Hemmers (Baukultur NRW)
Gestaltung der Ausstellungsmedien: Bande für Gestaltung
Partner: Evangelischer Kirchenkreis Düsseldorf
Medienpartner: KulturWest
Informationen zur Ausstellung: baukultur.nrw/kirchenvierteorte
Online-Plattform: zukunft-kirchen-raeume.de
Pressekontakt Baukultur Nordrhein-Westfalen
Timo Klippstein | Kommunikation
Leithestraße 33; 45886 Gelsenkirchen
0209 402441–18 |
Pressematerial und Fotos zur Ausstellung: https://baukultur.nrw/presse
Über Baukultur Nordrhein-Westfalen
Baukultur Nordrhein-Westfalen ist als Institution im Land die Adresse für Baukultur. Wir initiieren, organisieren, vernetzen und kommunizieren aktuelle baukulturelle Themen. Dazu kooperiert Baukultur NRW mit vielen Partnern und unterstützt beispielhafte Projekte Dritter. Mit dem eigenen Museum der Baukultur präsentiert und inszeniert Baukultur NRW wichtige gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen – in NRW und über die Landesgrenzen hinaus. Diese Form eines mobilen Museums der Baukultur ist weltweit einzigartig. Gefördert wird Baukultur Nordrhein-Westfalen vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD NRW).
Pressebilder

























Pressedownloads
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Pressemitteilung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, Ausstellungsstation Berger Kirche, Düsseldorf, 28.10.2025
(pdf, 146,1 kB)
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Pressemitteilung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, Ausstellungsstation Berger Kirche, Düsseldorf, 2.10.2025
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Pressefotos „Kirchen als Vierte Orte“ Ausstellungseröffnung Berger Kirche, Fotos Claudia Dreyße, 9.11.2025
(zip, 13,7 MB)
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Pressefotos „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, Ausstellungsstation Berger Kirche, Düsseldorf
(zip, 43,3 MB)
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Pressefotos „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ – Kirchenprojekte
(zip, 35,1 MB)
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Fotocredits und Bildbeschreibungen „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ – Kirchenprojekte
(docx, 19,2 kB)
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Pressefotos „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, Ausstellungsstation Essen – Ausstellungsfotos Claudia Dreyße, 1.9.2024
(zip, 53,2 MB)
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Fotocredits und Bildbeschreibungen „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“, Essen – Ausstellungsfotos Claudia Dreyße
(docx, 19,2 kB)
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