Nach einem erfolgreichen Auftakt in der Heilig-Geist-Kirche in Essen zieht die Wanderausstellung „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ vom Museum der Baukultur NRW weiter in die Kreuzkirche in Dorsten. Vom 4. November bis zum 1. Dezember 2024 stellt die Ausstellung dort Menschen vor, die sich aus unterschiedlichen Gründen mit dem Thema Kirchentransformation beschäftigen. Zudem werden bereits umgestaltete Kirchen aus Nordrhein-Westfalen präsentiert. Die Eröffnung ist am Montag, 4. November 2024, um 17.30 Uhr.
Kurator Felix Hemmers wird die Ausstellung mit einem Einführungsvortrag eröffnen. Im Anschluss folgt eine Podiumsdiskussion mit lokalen Experten, darunter Ralf Badura (Architekt), Holger Lohse (Baudezernent der Stadt Dorsten), Andreas Wendt (Abteilungsleiter Immobilienmanagement, Kreiskirchenamt Recklinghausen) und Peter Köddermann (Geschäftsführer Programm Baukultur NRW). Sie diskutieren die Potenziale leer stehender Kirchengebäude für die Stadtentwicklung und mögliche Wege der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und kirchlichen Institutionen, besonders in Dorsten.
Zwischen 30 und 50 Prozent der Kirchengebäude in Deutschland werden in den kommenden Jahrzehnten leer stehen. Von den ungefähr 6.000 Kirchen in Nordrhein-Westfalen fallen also bis zu 3.000 aus der Nutzung. Dem Leerstand und Abriss von Kirchen steht ein gesellschaftlicher Bedarf nach Orten für sozialen Austausch, Gemeinschaft und gesellschaftliche Identifikation gegenüber. Kirchengebäude bieten sich dafür besonders an – stiften sie doch durch ihre Architektur Identität im Stadtraum, ermöglichen Menschen Raum für Austausch, Spiritualität sowie Einkehr und besitzen einzigartige Atmosphären sowie emotionale Qualität. Damit erzeugen Kirchen etwas Neues, einen „Vierten Ort“, der über die Funktion als Treffpunkt für die Gemeinschaft (die sogenannten Dritten Orte) hinausgeht.
Interviews und umgenutzte Kirchen
In Form von Video-Interviews illustriert die Ausstellung die Bandbreite, die Vielfältigkeit und Komplexität der an den Umnutzungsprozessen beteiligten Personen sowie ihre Haltungen. Dabei geht es auch um den Dialog und um die Zusammenarbeit, die zur Verständigung für eine erfolgreiche Kirchenumnutzung nötig ist.
Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bilden 27 Beispiele von bereits umgenutzten Kirchen aus Nordrhein-Westfalen. Vorgestellt werden diese mittels Fotos und Texten. Durch diese wird die inhaltliche und architektonische Bandbreite von möglichen Transformationen sichtbar. Zudem liefert die Ausstellung Hintergrundinformationen, unter anderem zum Denkmalschutz, zur Rolle der Kommunen oder zum Kirchenrecht.
Die Wanderausstellung wird begleitet durch die Online-Plattform Zukunft – Kirchen – Räume, die Umnutzungen von Kirchengebäuden präsentiert und viele Hintergrundinformationen rund um das Thema liefert.
Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels
Die Wanderausstellung ist in der Kreuzkirche, An d. Landwehr 65, 46284 Dorsten von 4.11. bis 1.12.2024 zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten
Mittwochs: 14 bis 17 Uhr Sonntags: 11.30 bis 14 Uhr
Weitere Termine Dienstag, 5. November: 14 bis 17 Uhr Donnerstag, 7. November: 14 bis 17 Uhr Freitag, 8. November: 12 bis 14 Uhr Samstag, 9. November: 17 bis 19 Uhr Montag, 11. November: 14 bis 17 Uhr Dienstag, 12. November: 14 bis 17 Uhr Donnerstag, 14. November: 14 bis 17 Uhr Freitag, 15. November: 12 bis 14 Uhr
Weitere Informationen zu „Kirchen als Vierte Orte“ finden Sie auf unsererAusstellungsseite.
Mit der Ausstellung zeigt das Museum der Baukultur NRW von 1.9. bis 6.10.2024 in Essen die Möglichkeiten für neue Nutzungen leer stehender Kirchen – und welchen Blick die beteiligten Menschen darauf haben.
Im Jahr 2025 schickt das Museum von Baukultur NRW „Kirchen als Vierte Orte – Perspektiven des Wandels“ auf Wanderschaft. In den Gemeinden soll die Ausstellung Impulse für die Umnutzung leerstehender Sakralgebäude geben.
Mehr als 20.000 Menschen haben den Aufruf zur Petition „Kirchen sind Gemeingüter“ inzwischen unterschrieben. Baukultur NRW am 9.11.2024 auf der Fachmesse „denkmal“ in Leipzig vertreten.
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