Zentrales Werkzeug für die Stadtentwicklung: die Phase 0
Eine Phase 0 sei „unverzichtbar“, schreibt der Stadtplaner Klaus Selle in unserem aktuellen Magazin zur „Phase 0“ und hebt damit die zentrale Bedeutung dieser Phase für die Qualität von Stadtentwicklungsprozessen hervor. Bei richtiger Gestaltung kann sie, so Florian Kluge und Miriam Hamel, „Themen, Fragen und Wünsche aufspüren, Menschen zusammenbringen und Dialoge eröffnen, Räume erschließen und Nutzungen erproben, den eigenen Blick ändern und gemeinsam Lösungen suchen“. Wird sie in diesem Sinne umgesetzt, kann sie helfen, eine „gemeinsame Vision“ (Thomas Lennertz) und letztlich nachhaltige Ergebnisse (siehe die Statements von Lisa Heidenblut und Stefan Höglmaier) zu erzeugen.
Für alle Autor*innen unseres Magazins ist der Nutzen von Phase 0 unbestritten. Sie ist Anspruch und Auftrag zugleich, um Stadtentwicklung zu qualifizieren. Verschiedene theoretisch beschriebene und in der Praxis eingesetzte Formate einer Phase 0 zeigen zudem, dass diese offene und auf Dialog ausgerichtete Prozesse maßgeblich unterstützen.
Baukultur NRW untersucht Angebote und Instrumente in einem „Labor“
Warum jedoch wird sie in der Praxis nicht durchgängig angewendet? Was sind die Fallstricke und Gründe für das Scheitern von Phase-0-Prozessen? Das möchte Baukultur NRW ergründen und hat sich mit seinem Projekt Phase 0 in ein Laborstadium begeben. Labor bedeutet in diesem Fall für uns: Wir schauen detailliert auf diesen Zeitraum der Stadtentwicklung, indem wir anhand von Praxisbeispielen die konkrete Anwendung von Phase 0 untersuchen. Parallel dazu haben wir Forscher*innen und Praktiker*innen aus unterschiedlichen Bereichen eingeladen, mit uns zentrale Handlungsfelder und Erfolgsfaktoren von Phase 0 herauszuarbeiten.
Unser Ziel ist es, aus den Ergebnissen einen Auftrag für Baukultur NRW abzuleiten: einerseits, um ein Angebot für Interessierte in Nordrhein-Westfalen zu entwickeln, andererseits, um Phase-0-Prozesse direkt zu unterstützen.