Die "Regionale" als Strukturprogramm. Gemeinsam denken und handeln
Wie entwickelt sich eine Region? Und wie lässt sich dies fördern? Im dritten Teil der Serie, die sich mit dem Wachstum der Regionen beschäftigt, blickt Peter Köddermann auf ein einzigartiges Strukturprogramm: die "Regionalen".
Die Förderung von Einzelprojekten ist normalerweise einfach und wird häufig angewendet. Aber: Wie fördere ich als Bundesland eine Region? Dies ist in Deutschland ein äußerst vielschichtiger und auch komplizierter Prozess. Erst recht, wenn sich zunächst die Partner einer Region finden müssen, wenn die Region ergründen muss, was sie auszeichnet.
Es stellt sich auch die Frage: Wie lässt sich diese Region dabei unterstützen, ihr Profil zu schärfen, Entwicklungsprobleme zu lösen oder ihre Stärken zu entdecken? Diese und andere Fragen versucht das Strukturprogramm REGIONALE zu beantworten. Ein Blick auf Entstehung und Aufbau.
Instrument der Strukturpolitik
Als wichtiger Teil der Strukturpolitik in Nordrhein-Westfalen entstanden erstmalig Ende der 1980er-Jahre Instrumenten, um die regionale Entwicklungen zu stärken. Geplant als Zukunftsinitiativen, förderte das Land NRW Vorhaben und Aktivitäten, die auf gemeinsamen vereinbarten Handlungsfeldern und Projekten basierten.
Die Unterstützung von regional fassbaren Innovationen, Wirtschafts-, Stadt- und Raumentwicklungen, die Qualifizierung von Bildung und Wissenschaft, die Schärfung kultureller Profile und die Förderung urbaner Entwicklungen sind Stichworte, die helfen, das riesige Spektrum dieser Regionalprogramme zu umschreiben. Dabei veränderten sich bis heute immer wieder die Fördermöglichkeiten, die Zusammensetzung der Akteure und nicht zuletzt die Titel der Instrumente. Ein Überblick zur Organisationsstruktur der REGIONALEN gibt es hier.
Von der Zukunftsinitiative Montanregion (ZIM) über die Zukunftsinitiative für die Regionen Nordrhein-Westfalens (ZIN) und die Internationale Bauausstellung Emscher Park (IBA) reichen die Programmtitel bis hin zu den heutigen REGIONALEN. Erfahrungen des Vorläuferprogramms sollten dabei möglichst immer in die Gestaltung des darauffolgenden Instruments einbezogen werden.
Die IBA Emscher Park
Welche Strahlkraft dabei entwickelt werden kann, zeigte in besonderen Maße das bisher größte Strukturprogram mit regionaler Bindung in NRW: die IBA Emscher Park. Ihre politischen und gesellschaftlichen Leistungen werden auch heute noch untersucht und hinterfragt. Das Programm schaffte es, im zentralen Ruhrgebiet einen Ausnahmezustand für Planung, Entwicklung und Neuwahrnehmung der Region zu erzeugen, von dem noch heute profitiert wird.
Mittlerweile haben sich viele Rahmenbedingen für ein regionales Förderprogramm verändert, dennoch hat die IBA Emscher Park die Entwicklung der darauffolgenden regionalen Strukturprogramme maßgeblich beeinflusst.
Dabei gelten wie beim ersten Strukturprogramm im Jahr 1989 zwei grundlegende Bedingungen. Erstens: die Einigung einer Region zu einer gemeinsamen Handlungsweise ist Voraussetzung dafür, an den Ausschreibungen des Landes teilnehmen zu können. Und zweitens: die zeitliche Befristung der Programme. Dies bedeutet, dass während der Laufzeit der REGIONALEN immer nur ein Impuls erzeugt, der im Weiteren von den Regionen selbstständig gepflegt und weiterentwickelt werden muss.
Im Jahr 2025 werden Südwestfalen und das Bergische Rheinland die REGIONALE ausrichten - das Strukturförderprogramm Nordrhein-Westfalens. Ein Blick auf die zwei Räume im fünften Teil der Serie zum Wachstum der Regionen.
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