Insbesondere in wachsenden Großstädten sorgt die flächendeckende Versorgung mit ÖPNV auch für Schwierigkeiten: Hier hat man oft in früheren Jahrzehnten die Straßenbahnen abgeschafft und die Schienen zurückgebaut. Die Versorgung findet inzwischen größtenteils über Busse statt. Sie sind in der Anschaffung günstiger, verfügen über ein variierbares Netz und stören das Stadtbild nicht dauerhaft. Aber sie sorgen auch dafür, dass die Straßen in Städten wie Münster verstopft sind. Vor diesem Hintergrund wird dort jetzt über die Wiedereinführung einer Straßenbahn diskutiert. Eine neue Trasse könnte verschiedene Publikumsmagnete der Stadt miteinander verbinden. Die Realisierung einer Straßenbahnlinie bedeutet große Investitionen für die Stadt. Dafür kann ein Schienenfahrzeug deutlich länger in Betrieb bleiben als ein Bus, ist im Unterhalt günstiger und durch den Antrieb mittels elektrischer Energie umweltfreundlicher. Straßenbahnen transportieren außerdem wesentlich mehr Menschen auf ein Mal und sind, je nach System, unabhängig vom Stau auf den Straßen.
Doch nicht nur in wachsenden Großstädten ist das Thema Mobilität von Bedeutung: Während beispielsweise in Münster das engmaschige Nahverkehrsnetz wegen der hohen Zahl von Fahrgästen an seine Grenzen stößt, sind Menschen in den ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens dankbar für eine stündliche Busverbindung in den nächsten Ort. Um Lösungsansätze für die Problematik des Nahverkehrs auf dem Land zu finden, bietet das Netzwerk Ländliche Räume am 4. und 5. April einen Workshop in Euskirchen an. Hier sollen neue Konzepte für eine bessere Mobilitätsversorgung auf dem Land vorgestellt und diskutiert werden. Der Anmeldeschluss für die Teilnahme am Workshop ist am 15. März.