Angelegt als Kreislaufsystem: die urbane Farm auf der Fläche der ehemaligen Hansa Kokerei in Dortmund.
Angelegt als Kreislaufsystem: die urbane Farm auf der Fläche der ehemaligen Hansa Kokerei in Dortmund. Foto: Sebastian Schlecht

Eine Stadt-Farm mit Fischen und Pflanzen

Wie die Zukunft urbaner Produktion von Nahrungsmitteln aussehen kann, zeigt ein Projekt im Dortmunder Norden, das Aquakulturen und Gemüseanbau kombiniert.

Auf der Fläche des Industriedenkmals der ehemaligen Hansa Kokerei in Dortmund ist eine Aquaponik-Stadt-Farm mit zwei Gewächshäusern entstanden. Dort betreiben die Urbanisten und die Fachhochschule Südwestfalen ein Reallabor, um die Beete auch für eine gemeinschaftliche Nutzung zur Verfügung zu stellen. Die Gewächshäuser des „Huckarde Living Lab“ entstanden im Rahmen des EU-geförderten Projektes proGIreg und wurden in Kooperation mit der „aquaponik manufaktur GmbH“ konzipiert.

Anbau ohne Erde

Die Aquaponik verbindet Fischzucht (Aquakultur) mit einer Anbaumethode für Pflanzen, bei der diese ihre Nährstoffe nicht aus der Erde, sondern aus dem Wasser ziehen (Hydroponik). Rückstände aus der Fischzucht werden dabei direkt als Düngemittel für die Pflanzenzucht eingesetzt und das Brauchwasser fließt danach biologisch gereinigt in die Aquarien zurück; es bildet sich ein geschlossenes Kreislaufsystem ohne Abwasser und künstliche Düngemittel.

Schaubild zur Funktionsweise der Aquaponik. Grafik: Die Urbanisten e.V.
Schaubild zur Funktionsweise der Aquaponik. Grafik: Die Urbanisten e.V.

Urbane Farm als Zwischennutzung

Die Hansa Kokerei im Dortmunder Stadtteil Huckarde ist ein idealer Standort, um einen zukunftsorientierten Gemüseanbau zu erforschen. Eine mehrjährige Zwischennutzung ist durch den Pachtvertrag mit der Industriedenkmalstiftung sichergestellt und ermöglicht die Beteiligung am Zukunftsgarten Dortmund „Emscher nordwärts“ der Teil der Internationalen Gartenschau IGA2027 ist.

Dabei wird auch getestet, ob alternative ökonomische Konzepte in Bezug auf Lebensmittelproduktion und -einzelhandel tragfähig sind. Das Prinzip mietbarer Gärten soll auch auf die Hydroponik-Beete übertragen werden. Potenzielle Nutzer*innen sind Menschen, die an nachhaltiger, aber pflegeleichter Nahrungsmittelproduktion interessiert sind. Der Betrieb der Gemeinschaftsbeete für Kräuter und Gemüse kann ab der Saison 2024 anlaufen.

Dezentral und lokal gegen Krisen

Mit Hinsicht auf zukünftige Herausforderungen in der Versorgung stellt Aquaponik eine effiziente Art der Nahrungsmittelproduktion dar. Dezentraler und lokaler Anbau kann Krisenzeiten standhalten. Besonders in Städten kann Aquaponik in die Quartiersentwicklung eingebunden werden, denn wo gegärtnert wird, können Orte der Erholung und Kommunikation entstehen. Größere Aquaponiksysteme und Stadt-Farmen lassen sich beispielsweise gut auf Brachflächen oder in leerstehenden Hallen realisieren.

Ihre Kontakte für diesen Bereich

Fenna Tinnefeld

Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen

T 0209 402441-21
Annika Stremmer

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T 0209 402 441-28
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