Pflege und Betreuung als Nutzungskonzept für ehemalige Kirchengebäude
Am 8. April 2019 veranstaltet die Gemeinschaftsinitiative „Ruhrgebietskonferenz Pflege“ im Gelsenkirchener Wissenschaftspark eine Kickoff-Konferenz zum Thema „Pflege und Betreuung im Ruhrgebiet – leistungsstark, verlässlich und überraschend neu“.
Herauszustellen ist dabei, dass rund 33 öffentliche und private Pflegeunternehmen aus dem Ruhrgebiet sich zusammengeschlossen haben, um aus Ihrer Perspektive die Themen Digitalisierung, Personalentwicklung sowie Quartiersentwicklung anzugehen, und zu zeigen, was regionale Pflege schon heute kann und wie sie sich zukünftig weiterentwickeln könnte.
Wie Roland Weigel, Koordinator der Ruhrgebietskonferenz Pflege andeutet, sind viele Akteurinnen und Akteure dieser Dienstleistungsbranche auf der Suche nach neuen räumlichen Lösungen, weshalb sie vermehrt vorhandene Stadtteilkompetenzen und deren Bestandsbauten zur Verwirklichung ihrer Konzepte in Betracht ziehen.
Aus diesem Grund legt die Veranstalterin ein besonderes Augenmerk auf neue Wohn- und Versorgungsformen, die beispielsweise in ehemaligen Kirchengebäuden realisiert wurden. Das Essener Seniorenzentrum „Paulus-Quartier“ der Aldophi-Stiftung in der ehemaligen Neuen Pauluskirche wird auf der Auftaktveranstaltung dahingehend besonders beleuchtet und mit seiner neuen Funktion als Quartiersmittelpunkt vom Einrichtungsleiter Thomas Schubert vorgestellt.
Weitere Beispielprojekte umgenutzter Kirchenbauwerke durch Dienstleisterinnen und Dienstleister der Branche präsentiert auch StadtBauKultur NRW auf der Webseite ihres Kooperationsprojektes „Zukunft – Kirchen – Räume. Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen“. Dort können unter anderem Detailinformationen über die ehemalige Kirche St. Adelheid in Geldern, heute das „Adelheid-Haus“ abgerufen werden.
Am Sonntag, 10. September 2023, findet wieder der jährliche Tag des offenen Denkmals statt. In ganz Nordrhein-Westfalen öffnen sich die Tore historischer Gebäude. Auch viele (umgenutzte) Kirchengebäude empfangen Besucher und bieten Führungen an.
Kirchen werden immer häufiger zum Verkauf angeboten. Dabei stellt sich die Frage: Berücksichtigen Kirchenträger noch ausreichend die vielfältigen Bedeutungsebenen ihrer Kirchen als Gebäudetypologie und Orte der Gemeinschaft?
Die Frage nach einem adäquaten Umgang mit Bestand beschäftigt den Bund Deutscher Architektinnen und Architekten von 8. bis 29.6.2022 in der Ausstellung „Sorge um den Bestand – Zehn Strategien für die Architektur“.
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