Auf Einladung der Architektinnen Initiative NW (AI NW) montiert die österreichische Künstlerin Katharina Cibulka am Mittwoch, 25. Juni, ab 14 Uhr ein 300 Quadratmeter großes, von Hand im Kreuzstich besticktes Gerüstnetz an die Fassade der Evangelischen Johanneskirche im Düsseldorfer Stadtzentrum (Martin-Luther-Platz 39). Das Besondere: Auf dem Netz ist ein Statement zu gender-basierten Missständen gestickt, der auf Ungleichheiten hinweist. Es handelt sich um die 33. Installation der internationalen SOLANGE-Serie, die Cibulka gemeinsam mit ihrem Team realisiert.
Mit knapp 400 Einsendungen war die Resonanz auf den offenen Aufruf groß. Viele Vorschläge stammten von Architekt*innen und thematisierten branchenspezifische Anliegen, die zugleich weit über die Disziplin hinaus Bedeutung haben – etwa Gender-Pay-Gap, Sexismus, Karrierehürden durch Elternschaft oder der Mangel an Unterstützung für Männer in Fragen der Gleichstellung.
SOLANGE ist ein internationales partizipatives Kunstprojekt im öffentlichen Raum. Durch die überdimensionalen, mit pinkem Tüll im Kreuzstich applizierten Statements wird auf gender-basierte Missstände aufmerksam gemacht. Jeder Satz beginnt mit „Solange …“ und endet mit „… bin ich Feminist:in“. Das Spannungsfeld entsteht aus der Dynamik zwischen dem traditionell weiblich konnotiertem Handwerk Stricken und der Männer-dominierten Baustelle. Jeder Installation geht ein partizipativer Prozess vor Ort voran.
Zeichen gegen Sexismus
Die AI NW richtet das SOLANGE-Projekt aus, um branchen- und bundesweit ein Zeichen gegen Sexismus und Misogynie zu setzen. Die Zusammenarbeit mit der Evangelischen Johanneskirche als Standort setzt im Düsseldorfer Stadtraum ein Zeichen für Chancengleichheit.
„Es ist wunderbar, dass es uns als Initiative gelungen ist, dieses Projekt gemeinsam mit Katharina Cibulka zu realisieren! Wir sind voller Freude – obwohl die Lage ernst ist. Mit dem Fokus auf Machtpolitik hat die Debatte um Chancengleichheit eine neue Dimension erreicht. Es geht nicht mehr um ein nice-to-have, sondern um nichts Weniger als unsere Lebensräume.“
Karin Hartmann, Vorstandsvorsitzende der Architektinnen Initiative NW
Förderung
Die Realisierung des Projekts wird ermöglicht durch: Baukultur NRW, Areal Böhler, AIA AG, Heck + Schmiegel, Honak Architekten und die Mitglieder der Architektinnen Initiative NW.