Verweilen, spielen, lernen oder spazieren – in Lüdinghausen ist ein Naherholungsgebiet mit Wiedererkennungswert entstanden. Auch Insekten und Kleintiere profitieren vom neuen Landschaftsraum.
Stadt und Landschaft werden in Lüdinghausen im Westmünsterland zusammen gedacht: Dort ist auf sieben Hektar Fläche ein einzigartiges Naherholungsgebiet entstanden. Der weitläufige Park erstreckt sich zwischen der Burg Lüdinghausen und der Burg Vischering, die als Wasserburgen und wichtige historische Bauwerke das Stadtbild prägen.
Eine Frage des Stils
Als Vorbild für die „StadtLandschaft“ diente der klassische Landschaftspark – ein Stil, der sich durch Weitläufigkeit und gestaltete Natur auszeichnet. Es gibt Angebote und Bereiche, die zum Verweilen, Spielen oder Spazieren einladen. Für die Gesamtentwicklung Lüdinghausens spielt dieser Park eine zentrale Rolle, da er direkt an die Innenstadt angrenzt und den Stadtkern mit der freien Landschaft verbindet. Für die Bewohner*innen und die Stadt ist ein Landschaftsraum mit Wiedererkennungswert entstanden, mit dem sie sich identifizieren können.
Von der „WasserBurgenWelt“ zur „StadtLandschaft“
Einer der Impulse für die „StadtLandschaft“ war das Projekt „WasserBurgenWelt“ der Regionale 2016. Im Zuge dessen entwickelten der Kreis Coesfeld und die Stadt Lüdinghausen ein gemeinsames Konzept zur Weiterentwicklung und Neugestaltung des Lüdinghausener Burgenensembles. Daran anschließend hatten die Bürger*innen die Möglichkeit, sich bei einer von zwei Zukunftswerkstätten zu beteiligen und ihre Wünsche für den Freiraum zu formulieren. Den ausgerufenen Wettbewerb hat schließlich das Büro „JKL“ aus Osnabrück gewonnen, das den Park 2014 im Auftrag der Stadt Lüdinghausen entworfen hat. Realisiert wurden die Pläne von 2016 bis 2020 unter anderem von dem Landschaftsarchitekturbüro „Die Planergruppe“ aus Essen. Die „Förderrichtlinien Naturschutz – FöNa“ und die Städtebauförderung haben die Umsetzung der „StadtLandschaft“ ermöglicht.
Klimawandel mitgedacht
Im Vordergrund der Umgestaltung standen die räumliche Verknüpfung der Altstadt mit den Wasserburgen sowie ökologische Themen. Dazu zählt beispielsweise, dass die zuvor größtenteils landwirtschaftlich genutzten Flächen weitestgehend unversiegelt geblieben sind und die Feuchtgebiete entlang des Flusses „Stever“ erhalten sowie erweitert wurden. Die zunehmenden Hochwasserereignisse wurden somit mitgedacht, der Fluss dient nämlich schon seit dem Mittelalter als Überflutungsbereich und ist Bestandteil der Burgenlandschaft.
Auf den Wiesenflächen stehen große Bestandsbäume und standortgerecht nachgepflanzte Gehölze. An diesen Grünstrukturen hat sich die Planung der Wege orientiert. Durch ihre aus Naturstein bestehende und wassergebundene Wegedecke, die auf zement- oder kunststoffhaltige Bindemittel verzichtet, machen sie die „StadtLandschaft“ zugänglicher und lassen trotzdem ortsnahe Regenwasserversickerung zu. Außerdem gibt es das „Grüne Klassenzimmer“ direkt neben der Schule. Ein Platz für Unterricht im Grünen – dort können Umweltthemen vermittelt und unmittelbar erforscht werden. Es handelt sich dabei aber nicht ausschließlich um einen Ort zum Lernen, sondern gleichzeitig um einen beckenartigen Bau, der durch seine Form und seine Topografie bei starken Regenereignissen Wasser aufnehmen und es sukzessive versickern lassen kann.
Die weitläufig wild wachsenden Wiesen haben verschiedene Funktionen: Insekten und Kleintiere nutzen sie als Lebensraum, Schafen bieten sie Weideflächen und Kindern eine Spielmöglichkeit. Eine weitere unversiegelte Fläche ist die Boule-Bahn, die bei gutem Wetter gerne genutzt wird.
Gestaltung und Natur gehen hier Hand in Hand – sehen Sie selbst, der Park ist kostenfrei und jederzeit zugänglich!
Das Projekt
Ort: Lüdinghausen Auftraggeber: Stadt Lüdinghausen Landschaftsarchitekten: JKL – Junker + Kollegen Landschaftsarchitektur, Die Planergruppe Realisierung: 2016 bis 2020 Fläche: ca. 7 Hektar
Das innovative Wohnbauprojekt „Küppersbusch“ veranschaulicht, wie nachhaltiges Bauen mit Regenwasser funktionieren kann – und wie es sich bewährt. Damit zeigt sich: Der Blick in die Vergangenheit inspiriert.
2023 hat sich bei Baukultur NRW das Grün breitgemacht: mit dem Podcast „Grüne Städte und Regionen“ und der Best-Practice-Sammlung von Projekten aus NRW. Auch 2024 werden die Formate fortgeführt.
Von der Straße ins Grundwasser: Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Mülheim an der Ruhr kann das Niederschlagswasser direkt in den Boden versickern. Das verhindert nicht nur Überschwemmungen, sondern ist auch gut für das Mikroklima.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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