Sabine Flamme und Franziska Struck von der Fachhochschule Münster, Jan Wenker von der Brüninghoff Group sowie Klaus Dosch von ResScore erklären, wie es um die Ressourcen in Gebäuden steht.
Der Begriff „Ressource“ stammt aus dem Französischen. Damit werden bestimmte Mittel bezeichnet, die nötig sind, um ein Ziel zu erreichen. Von „natürlichen Ressourcen“ wird gesprochen, wenn Landschaftselemente wie Seen oder Wälder, aber auch Rohstoffe wie Öl, Gas oder Holz gemeint sind.
Auch in Gebäuden stecken Ressourcen. Welche genau? Das haben wir Prof. Dr. Sabine Flamme und Dr. Franziska Struck vom IWARU - Institut für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen, Umwelt der Fachhochschule Münster gefragt sowie Dr. Jan Wenker, Abteilungsleiter Nachhaltigkeit und Innovation bei der Brüninghoff Group in Heiden, und Klaus Dosch, Geschäftsführer der ResScore GmbH.
Welche Ressourcen stecken in einem Gebäude?
Prof. Dr. Sabine Flamme und Dr. Franziska Struck: „In einem Gebäude sind verschiedene Rohstoffe wie Beton, Ziegel, Holz oder Kunststoffe in Baukonstruktionen verbaut. Sie lassen sich nach ihrer Art zum Beispiel in mineralische, fossile und nachwachsende Baustoffe einteilen.“
Dr. Jan Wenker: „Die knappe Antwort: unglaublich viele! In der gebauten Umwelt stecken Millionen Tonnen an Ressourcen, die beim Rückbau per Definition zu Abfall werden. Es ist derzeit unglaublich schwierig, diese Ressourcen wieder in neuen Gebäuden zu verbauen. Zumeist geschieht leider ein Downcycling. Um Ressourcen nicht erst zu Abfall werden zu lassen, sollte Bauen im Bestand [Umbau, (serielle) Sanierung, Aufstockung, Umnutzung] und der Einsatz von Sekundärbaustoffen Vorrang haben.“
Klaus Dosch: „Wenn es gut läuft, gibt es rezyklierte, sekundäre Rohstoffe. Und in der Senkenfunktion der Ressourcen natürlich Treibhausgase, die in die Atmosphäre gelangen. Außerdem wird Boden versiegelt.“
Welche Methoden gibt es zur Einordnung und zum Vergleich dieser in Gebäuden gebundenen Ressourcen (Rohstoffe, Baustoffe oder Materialien)?
Dr. Jan Wenker: „Zur Einordnung der Ressourcen in der urbanen Mine sind Gebäude-Ressourcenpässe ein wichtiges Instrument. Bei Neubauten sollte grundsätzlich ein Ressourcenpass erstellt werden, Bestandsgebäude müssen digital nacherfasst werden.“
Prof. Dr. Sabine Flamme und Dr. Franziska Struck: „Es kann außerdem eine Bewertung nach dem Gehalt an grauer Energie, dem CO2-Fußabdruck, dem Ressourcenrucksack, dem Schadstoffgehalt oder der Wiederverwendungs- oder Recyclingfähigkeit erfolgen. Ziel muss es sein, den Wert der Baustoffe zu erhalten und möglichst viele Bauteile wiederzuverwenden oder Materialien zu neuen Baustoffen zu recyceln.“
Klaus Dosch: „Bislang gibt es in der Ökobilanz beim Bauen im Unterschied zu Treibhausgasen, Boden oder Wasser keinen geeigneten Indikator für Rohstoffe. In Frage kommen hier nur der Rohmaterial Input und der Kumulierte Materialaufwand. Diese Indikatoren messen den Rohstoffbedarf über die gesamte Wertschöpfungskette. Wir nutzen diese Indikatoren schon lange.“
Mehr zum Thema „UmBauLabor“ finden Sie in unserem Pageflow. Das Pageflow ist die multimediale Plattform für das „UmBauLabor“. Es veranschaulicht sowie dokumentiert das Projekt und wird fortlaufend aktualisiert.
Wie lässt sich die Zivilgesellschaft vor Ort einbinden und unterstützen, wenn es um Ressourcenschutz geht? Professorin Renée Tribble von der Technischen Universität Dortmund gibt Antworten, wie dies gelingen kann.
Anstatt Material und Stoffe nach dem Gebrauch wegzuwerfen, gilt es, mit ihnen sorgsam umzugehen und sie wiederzuverwenden. Lillith Kreiß hat sich dazu Inspiration auf der Architektur-Biennale in Venedig geholt, wo das Umbauen und das Schonen von Ressourcen Thema war.
Bauen im Bestand: Die Studierenden der Hochschule Bochum haben die Bausubstanz des UmBauLabors untersucht und daraus Entwürfe für neue Wohnformen entwickelt. Ihre Ergebnisse sind bis zum 25. April 2024 im UmBauLabor ausgestellt.
Lillith Kreiß
Projektmanagerin UmBauLabor [seit 30.5.24 vorübergehend nicht im Dienst]
T 0209 402 441-22
Santana Gumowski
Projektmanagerin UmBauLabor
T 0209 402 441-27
Diese Website nutzt Cookies, um Ihnen eine gute Erfahrung zu bieten.
Dazu gehören wesentliche Cookies, die für den Betrieb der Website erforderlich sind, sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass aufgrund Ihrer Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen.
Diese Website nutzt Cookies, um Ihnen eine gute Erfahrung zu bieten.
Dazu gehören wesentliche Cookies, die für den Betrieb der Website erforderlich sind, sowie andere, die nur für anonyme statistische Zwecke, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte verwendet werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass aufgrund Ihrer Einstellungen möglicherweise nicht alle Funktionen der Website zur Verfügung stehen.