Dass es naheliegend ist, Kinder und Jugendliche frühzeitig und mit allen Sinnen mit ihrem Umfeld und ihrem (bau)kulturellen Erbe in Begegnung zu bringen, ist sowohl unter Architekten, Pädagogen, Künstlern als auch in Politik und in der kulturellen Bildung unstrittig. Die Frage nach dem Wie und der Intensität einer Heranführung an Fragen der ästhetischen Bildung, der Raumwahrnehmung, der wertschätzenden Befassung mit der gebauten Vergangenheit und an Prozesse der Teilhabe an der Gestaltung eines gemeinsamen Lebensraumes ist auch nach über 20 Jahren pädagogischer Anstrengungen und regelmäßig vorgebrachter bildungspolitischer Forderungen nicht ausdiskutiert. Bis heute fristet die sensible und geschulte Auseinandersetzung mit unserer Kultur, d.h., wie wir planen, bauen und miteinander kreativ und inspiriert kommunizieren, ein Nischendasein – in der Erwachsenenwelt wie bei den Kindern und Jugendlichen.
Bei der Konzeption der Tagung des LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen standen folgende Fragen zur Diskussion: Warum ist Baukulturvermittlung für Kinder und Jugendliche überhaupt bedeutsam? Wie lernen Kinder und Jugendliche? Was zeichnet die „Adressaten“ (Kinder und Jugendliche) aus, welche Interessen haben sie? Was unterscheidet die Vermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche von der für Erwachsene? Welche Inhalte und welche Werte wollen wir vermitteln? Und welche Formen der Vermittlung gibt es? Welche Instrumente, Strukturen, Curricula, ... gibt es? Welche Skills braucht ein „guter“ Baukulturvermittler für Kinder und Jugendliche? Was muss er unbedingt wissen? Welche beispielhaften Vermittlungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen gibt es aktuell? Und an welchen „Lernorten“ findet diese Arbeit statt?