16.04.2024
In die Röhre gucken
Elisa Horling berichtet auf unserer Website kunstundbau.nrw über „Kunst im Tunnel“ als Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst in Düsseldorf.
Architektur hat schon immer von der Auseinandersetzung mit künstlerischen Perspektiven auf das Bauen profitieren können. Besonders wenn bereits in einer frühen Projektphase Architekt*innen und Künstler*innen zusammengearbeitet haben, entstanden neue Ansprüche an das Bauen und veränderten sich Betrachtungsweisen auf Funktions- und Raumbezüge. Kunst und Bau erzeugt spannende interdisziplinäre Prozesse.
Darüber hinaus schaffen Kunst-und-Bau-Projekte einen Mehrwert für alle am Bau Beteiligten – Bauherr*in, Architekt*in, Künstler*in und Nutzer*in. Kunst-und-Bau-Projekte vermögen zu überraschen oder zu irritieren, sie spiegeln gesellschaftliche Fragen und Funktionen und animieren außerdem die Nutzer*innen des Gebäudes zu einem neuen Blick auf die gebaute Umwelt. Dabei entwickeln sie häufig Alleinstellungsmerkmale und tragen zur Identitätsbildung des Ortes bei.
Baukultur Nordrhein-Westfalen fördert die Auseinandersetzung zwischen Architektur und Kunst in NRW in unterschiedlichen Medien und Formaten, wie etwa der Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“, die 2023 im Frühjahr in Lemgo an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und im Herbst in der Architektenkammer NRW in Düsseldorf. Zuvor war sie 2022 in Witten und Aachen zu sehen.
Neben den Ausstellungen setzt Baukultur NRW in 2023 auch die Arbeit an der Web-App www.kunstundbau.nrw fort und baut die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung kontinuierlich aus. Die Seite ist 2022 umfangreich inhaltlich und optisch überarbeitet und zu einer Progressive-Web-App umgestaltet worden. Per Smartphone ist der die Nutzung sehr bequem, kann aber auch weiterhin per Desktop-Anwendung erfolgen. Mittels Kartenfunktion und Routen lassen sich Kunst-und-Bau-Objekte vor Ort entdecken und Nutzer*innen sich können per Standortfunktion die Distanz zum nächsten Objekt anzeigen lassen.
Der Ansatz im Projekt „Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen“ für Baukultur NRW ist, Kunst und Bau wieder stärker in die Öffentlichkeit zu bringen mit dem Ziel: öffentliche und private Bauherr*innen für das Thema zu interessieren, den Austausch zwischen Künstlern und Architekten zu stärken und dieser sehr öffentlichen Kunstform wieder ihre angemessene Wertschätzung in der Gesellschaft zukommen zu lassen. Baukultur Nordrhein-Westfalen möchte Kunst-und-Bau-Prozesse begleiten, hinterfragen und die Ergebnisse für jeden sichtbar machen.
Gemeinsam mit vielen Prozessbeteiligten und Partner*innen beteiligt sich Baukultur Nordrhein-Westfalen an Diskussionen, Präsentationen und Veranstaltungen. Damit wird die nachhaltige Qualifizierung von Bauprojekten und die Bedeutung der Kunst in unserer Gesellschaft unterstützt.
Zusätzlich zu den Ausstellungen und digitalen Medien transportiert Baukultur NRW das Thema auch in Print-Medien. Dazu wurden bisher drei Publikationen veröffentlicht. „Ohne Kunst kein Bau“ (2020) mit 33 Objekte in Nordrhein-Westfalen, realisiert zwischen 2007 und 2019, zeigt viele Facetten der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Gestalt und der Funktion der Bauwerke und tragen auf individuelle Art und anhaltend zur Qualität des Ortes bei.
Die zweite Publikation, die Baukultur NRW zum Thema herausgegeben hat, ist „Mehr Raum für Kunst - Handbuch Kunst am Bau“, erschienen 2021 von Martin Seidel. Der Autor thematisiert darin das Wesen dieser besonderen Kunstform, beleuchtet Funktionen und beschreibt die vielfältigen Entwicklungen bis zur Fertigstellung.
Zuletzt erschien im Jahr 2021 das reich bebilderte, monothematische Magazin „Kunst und Bau“ mit Interviews, Features und Hintergrundberichten zum Thema.