23.10.2018
Ich sehe was, was du nicht siehst...
... fällt schwer als Spiel, wenn schon die Körpergröße unterschiedliche Voraussetzungen für das gemeinsame Spielen eines Spiels schafft.
MAPPING THE CITY ist ein interdisziplinäres Projekt an der Schnittstelle von Fotografie, Raumwahrnehmung und medialer Installation. Die Künstlerin Tania Reinicke hat gemeinsam mit der Galeristin Irma Gublia Interessierte eingeladen, einen eigenen fotografischen Blick auf das Viertel CITY NORD der Stadt Essen zu werfen. Im Rahmen eines gemeinsamen Stadtspaziergangs wurden die Eindrücke mit dem Smartphone oder Kamera festgehalten. Mit Hilfe von sozialen Medien und einer eigens entwickelten Website für das Projekt konnten BürgerInnen darüber hinaus eigene Bilder zu dem Stadtviertel dem Projekt hinzufügen.
Im Rahmen einer time-based-residence begann die Künstlerin zeitgleich mit der täglichen fotografischen Bestandsaufnahme des Viertels. Die Stadt und ihre facettenreichen Gesichter wurden zum Gegenstand der visuellen Feldforschung und Inszenierung. Wie stellt sich die CITY NORD dar, durch welche Menschen, gebaute Architektur und kulturell genutzten Räume ist sie geprägt? Wie wirken sich Stadtplanung und die architektonische Gestaltung des Stadtraums auf die Lebensstruktur des Viertels und seiner Bewohner aus und wie gestalten die Bewohner ihrerseits die baulich vorgegeben Strukturen? Im Fokus stand dabei das Spannungsverhältnis von Architektur, Mensch und Raum.
Die dabei entstandenen Bildeindrücke der Teilnehmenden wurden von der Künstlerin mit eigenem fotografischem Material in der Auseinandersetzung mit den konkreten räumlichen und architektonischen Gegebenheiten des Viertels in einer Installation kombiniert.
Das Ergebnis wurde in einer raumbezogenen Installation im Projektraum der Galerie Gublia öffentlich präsentiert. Die Installation veränderte sich von Tag zu Tag, Ausstellungsexponate wurden erstellt und im Projektraum aufgehängt. Innen- und Außenräume verschränken sich in der Installation im Raum, verborgene Räume werden sichtbar gemacht und neue Sinnbeziehungen hergestellt. Im Rahmen eines täglich sich verändernden 2-Kanal Screenings wurden die im Prozess entstandenen visuellen Eindrücke in den Ausstellungsraum projiziert. Hierbei wurden die alltäglich gegenwärtigen städtischen Räume aus ihrer gewohnten Betrachtungsweise herausgelöst.
In der Abschlussperformance entstand durch die Projektionen sowie die Live-Fotografie der Künstlerin im Raum ein fluktuierendes Bild, welches im Wechselspiel zwischen Installation, Performance und Live-Fotografie entsteht und wieder vergeht. Ziel dabei war es, mit diesem Material verborgene Handlungsräume aufzudecken und neue experimentelle Szenarien entstehen zu lassen.