Statt Autoverkehr fließt in Siegen der renaturierte Fluss durch die Innenstadt. Neben der Gestaltung der Uferlandschaft ist das Projekt auch ein Beispiel für eine gelungene Aufwertung des Stadtraumes.
Durch das Strukturförderprogramm „Regionale 2013“ wurde die über 260 Meter abgedeckte und als Parkplatz genutzte Sieg in der Siegener Innenstadt freigelegt sowie renaturiert. Seither trägt dies maßgeblich zum Hochwasserschutz und zur Lebensqualität in der Stadt bei.
Das Flussbett der Sieg verlief seit Anfang der 1960er Jahre unter der sogenannten Siegplatte, die als Parkplatz genutzt wurde. Die Betonplatte überragte die Sieg zwischen der Hindenburgbrücke und der Bahnhofstraße zu etwa 80 Prozent.
Party auf der Platte
2012 konnte in Siegen damit begonnen werden, die überlagernde Betonplatte unter dem Leitspruch „Siegen – Zu neuen Ufern“ abzureißen. Zuvor wurde die Aktion „Platte:Kunst“ durchgeführt, bei der die Siegplatte frei gestaltet werden durfte. Schülerinnen und Schüler der Siegener Schulen schufen an diesem Tag auf der 3.000 Quadratmeter großen Asphaltfläche ein überdimensionales Kunstwerk und verwirklichten ihre Bildideen von einem Siegen, das zu neuen Ufern unterwegs ist. Nach der Kunstaktion wurde mit der zweitätigen „Abriss-Party“ – bestehend aus einem Markt, Infoständen und Live-Musik von Bands – das letzte Mal auf der Siegplatte gefeiert.
Die Stufenanlage an der Sieg
Das Landschaftsarchitekturbüro Atelier Loidl entwarf für die Freilegung und Renaturierung ein Sitzstufenkonzept, um die neuen Ufer der Sieg erlebbar zu machen. Silberweiden schützen zudem vor Hitze, sich darunter befindende Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Insgesamt hat die Stufenanlage eine Länge von 180 Metern.
Seit der Fertigstellung 2016 – nach vierjähriger Bauphase – erfreut sich der entsiegelte Platz zu allen Jahreszeiten großer Beliebtheit und leistet nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz inmitten der Innenstadt, sondern wertet die Fläche optisch auf und belebt den neu entstandenen Platz.
Jahrelang gab ein Betonbett den Verlauf des kleinen Flusses Aa vor, bis er 2018 innerstädtisch an zwei Stellen renaturiert wurde. Dadurch wird er nicht nur vor Hochwasser geschützt, sondern insgesamt die Ökologie und Aufenthaltsqualität verbessert.
Verweilen, spielen, lernen oder spazieren – in Lüdinghausen ist ein Naherholungsgebiet mit Wiedererkennungswert entstanden. Auch Insekten und Kleintiere profitieren vom neuen Landschaftsraum.
2023 hat sich bei Baukultur NRW das Grün breitgemacht: mit dem Podcast „Grüne Städte und Regionen“ und der Best-Practice-Sammlung von Projekten aus NRW. Auch 2024 werden die Formate fortgeführt.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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