Wie die Zukunft urbaner Produktion von Nahrungsmitteln aussehen kann, zeigt ein Projekt im Dortmunder Norden, das Aquakulturen und Gemüseanbau kombiniert.
Auf der Fläche des Industriedenkmals der ehemaligen Hansa Kokerei in Dortmund ist eine Aquaponik-Stadt-Farm mit zwei Gewächshäusern entstanden. Dort betreiben die Urbanisten und die Fachhochschule Südwestfalen ein Reallabor, um die Beete auch für eine gemeinschaftliche Nutzung zur Verfügung zu stellen. Die Gewächshäuser des „Huckarde Living Lab“ entstanden im Rahmen des EU-geförderten Projektes proGIreg und wurden in Kooperation mit der „aquaponik manufaktur GmbH“ konzipiert.
Anbau ohne Erde
Die Aquaponik verbindet Fischzucht (Aquakultur) mit einer Anbaumethode für Pflanzen, bei der diese ihre Nährstoffe nicht aus der Erde, sondern aus dem Wasser ziehen (Hydroponik). Rückstände aus der Fischzucht werden dabei direkt als Düngemittel für die Pflanzenzucht eingesetzt und das Brauchwasser fließt danach biologisch gereinigt in die Aquarien zurück; es bildet sich ein geschlossenes Kreislaufsystem ohne Abwasser und künstliche Düngemittel.
Urbane Farm als Zwischennutzung
Die Hansa Kokerei im Dortmunder Stadtteil Huckarde ist ein idealer Standort, um einen zukunftsorientierten Gemüseanbau zu erforschen. Eine mehrjährige Zwischennutzung ist durch den Pachtvertrag mit der Industriedenkmalstiftung sichergestellt und ermöglicht die Beteiligung am Zukunftsgarten Dortmund „Emscher nordwärts“ der Teil der Internationalen Gartenschau IGA2027 ist.
Dabei wird auch getestet, ob alternative ökonomische Konzepte in Bezug auf Lebensmittelproduktion und -einzelhandel tragfähig sind. Das Prinzip mietbarer Gärten soll auch auf die Hydroponik-Beete übertragen werden. Potenzielle Nutzer*innen sind Menschen, die an nachhaltiger, aber pflegeleichter Nahrungsmittelproduktion interessiert sind. Der Betrieb der Gemeinschaftsbeete für Kräuter und Gemüse kann ab der Saison 2024 anlaufen.
Dezentral und lokal gegen Krisen
Mit Hinsicht auf zukünftige Herausforderungen in der Versorgung stellt Aquaponik eine effiziente Art der Nahrungsmittelproduktion dar. Dezentraler und lokaler Anbau kann Krisenzeiten standhalten. Besonders in Städten kann Aquaponik in die Quartiersentwicklung eingebunden werden, denn wo gegärtnert wird, können Orte der Erholung und Kommunikation entstehen. Größere Aquaponiksysteme und Stadt-Farmen lassen sich beispielsweise gut auf Brachflächen oder in leerstehenden Hallen realisieren.
Im Kontext der aktuellen Herausforderungen durch die Klimakrise braucht die Stadtlandschaft vor allem: Mut und Aktion! Annika Stremmer und Fenna Tinnefeld blicken zurück auf den Kongress „Grün! Blau! Grau!“ von Baukultur NRW in Witten.
Gummersbach-Bernberg hatte lange kein gutes Image. Durch die Aufwertung des Stadtteils sind Bewegungsangebote und ein neues Gemeinschaftsgefühl entstanden.
Wie steht es um die grün-blaue Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen? Welches Grün brauchen wir für klimaresiliente Städte? Dies und mehr diskutierten Fachleute und Interessierte auf dem Kongress „Grün! Blau! Grau! Was braucht die Stadtlandschaft?“ am 5. Juni in Witten.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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