Vielseitig nutzbarer Raum: weitläufige Wiesenflächen, versickerungsfähige Wege und eine Freiluft-Sporthalle.
Vielseitig nutzbarer Raum: weitläufige Wiesenflächen, versickerungsfähige Wege und eine Freiluft-Sporthalle. Foto: Ravi Sejk

Bochum: mit Schwammbau
gegen Hitze

Um sich vor Starkregen und Hitzeperioden besser zu schützen, setzt die Stadt Bochum auf das Konzept der „Schwammstadt“. Auf einem ehemaligen Asche-Sportplatz entstand so ein vielseitig klimaangepasster Ort.

Die vergangenen Wochen zeigen es wieder deutlich – Starkregenereignisse und Hitzeperioden nehmen zu. Vielerorts kann die Kanalisation die starken Regenfälle nicht aufnehmen, dafür fehlt es an heißen Tagen an pflanzenverfügbarem Wasser. Besonders stark betroffen sind verdichtete Städte, die sich vermehrt mit Regenwassermanagement und Klimaanpassung auseinandersetzen müssen. Die Stadt Bochum setzt dabei auf das Konzept der sogenannten „Schwammstadt“ und plant sukzessiv Flächen im Stadtgebiet um. Auf ihnen soll Regenwasser gespeichert werden, um Pflanzen, Boden und Lebewesen an Hitzetagen zur Verfügung zu stehen.

Wiesenfläche statt Ascheplatz

In diesem Sinne ist seit 2017 aus einem ehemaligen Asche-Sportplatz am Hausacker in Bochum-Riemke ein multikodierter Ort entstanden. Weitläufige Wiesenflächen, versickerungsfähige Wege, Sportgeräte für verschiedene Zielgruppen, eine Freiluft-Sporthalle sowie Liegebänke und Sitzgelegenheiten machen den Platz nun zu einem vielseitig nutzbaren innerstädtischen Freiraum.

Hinzu kommen die Versickerungsmulden und Rigolensysteme auf der Fläche, die das Wasser speichern und für Bäume sowie Sträucher länger verfügbar machen. Diese Systeme sind mit grobem Schotter gefüllt, um große Mengen an Wasser aufzunehmen und bei Bedarf wieder abzugeben. So können dort rund 6.500 m³ Regenwasser im Jahr versickern oder verdunsten. Auch das neue Dach über der Freiluft-Sporthalle entwässert den Niederschlag in die Versickerungsflächen mit Rigolen. Über 60 neu gepflanzte Stauden, Sträucher und Bäume, die entsiegelten Flächen sowie die Versickerung sorgen für Abkühlung und schützen bei Starkregen vor Überflutungen.

Die Umsetzung erfolgte innerhalb von 17 Monaten in dem Programm „Green Urban Labs“ des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Seit 2017 erprobten dabei zwölf Modellvorhaben wirksame Strategien, um Stadtgrün zu stärken. Weitere Unterstützung bekam das Projekt durch das NRW-​Städtebauministerium und dem Programm Klima-Werk der Emschergenossenschaft.

Mehr Schwammstädte für eine klimaangepasste Zukunft

Bochum verfolgt das Konzept der „Schwammstadt“ auch an weiteren Stellen im Stadtgebiet. Einige Straßen wie die Wasserstraße, Castroper Straße, Hattinger Straße sowie die Königsallee sind zum Bespiel mit Baumrigolen zur Wasserspeicherung versehen. Zudem fördert die Stadt die Fassaden- und Dachbegrünungen auch im Privaten.

In Zukunft wird es immer wichtiger, stadtplanerische Schritte gegen den Klimawandel zu unternehmen. Regenwasser nicht in die Kanalisation fließen zu lassen, sondern zu nutzen und verfügbar zu machen. Dazu weitere Flächen entsiegeln, Bäumen mehr Aufmerksamkeit schenken und Gebäude begrünen, das macht Bochum mutig vor und soll andere Städte zum Nachahmen animieren – jeder Tropfen zählt und steigert zugleich die Lebensqualität der Bevölkerung!

 

Weiterführende Links:

Pressemeldung Stadt Bochum: Freizeitanlage Am Hausacker für die Öffentlichkeit freigegeben

Mehr zu dem Programm: 
Green Urban Labs

Mehr zu dem Programm:
Klima-Werk der Emschergenossenschaft

Ihre Kontakte für diesen Bereich

Fenna Tinnefeld

Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen

T 0209 402441-21
Annika Stremmer

Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen

T 0209 402 441-28
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