09.06.2014
Antivilla
Ein idyllisches Grundstück am See, die verlassenen Gebäude einer ehemaligen Unterwäschefabrik. Nach dem Abriss sollten hier drei kleine Einfamilienhäuser entstehen.
Das Projekt zeigt – so das Juryurteil –, „dass Umbauen und Weiterbauen zeitgemäße und architektonisch vollwertige Strategien sind.“
Zu den Gewinnern des Kölner Architekturpreises: www.koelnerarchitekturpreis.de
Die Ehrung lenkt den Blick auf eine bisher oft vernachlässigte Bauaufgabe, die aber zukünftig immer wichtiger werden wird: den Umgang mit in die Jahre gekommenen Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 50er bis 70er Jahren, die in Nordrhein-Westfalen fast. 20 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes ausmachen. In prosperierenden Zeiten am Stadtrand verwirklichte Eigenheimträume, die heute den Ansprüchen an Grundriss, Raumaufteilung, Barrierefreiheit und technische Ausstattung nicht mehr genügen. Besonders schwierig wird es dort, wo durch den demografischen Wandel die Bevölkerung älter und weniger wird, die Versorgungsangebote in der Umgebung nicht mehr ausreichen und die Immobilienwerte sinken. Notwendige Sanierungen bleiben dort oft aus, Leerstände und das Ausbluten ganzer Siedlungen drohen. StadtBauKultur befasst sich in seinem Themenfeld UmBauKultur intensiv mit Gebäudetypen, die akut von Unternutzung und Leerstand bedroht sind, wie Kirchen, Warenhäuser und Schrottimmobilien.
Eine Studie zur „Zukunft von Einfamilienhausgebieten aus den 1950er bis 1970er Jahren“ hat die Wüstenrot Stiftung bereits 2012 veröffentlicht: www.wuestenrot-stiftung.de