Zunächst veröffentlichte Christoph Mäckler (TU Dortmund) gemeinsam mit einer Reihe namhafter Stadtplaner das Positionspapier „Die Stadt zuerst! Kölner Erklärung zur Städtebau-Ausbildung". Mit der markigen These "Deutschland war noch nie so wohlhabend, seine Stadträume waren aber noch nie so armselig" fordern die Unterzeichner, dass Städtebau nicht in Teildisziplinen gelehrt und praktiziert werden solle, sondern integrierend und mit besonderem Augenmerk auf die Gestaltung von Stadträumen.
Kurz darauf ist ein zweites Positionspapier der Autoren Christa Reicher (TU Dortmund), Frauke Burgdorff (Montagsstiftung Urbane Räume, Bonn) und Andreas Fritzen (FH Bochum) entstanden, das sich als Gegenentwurf versteht. Unter dem programmatischen Titel "100 % Stadt" (Download) wird gefordert, die Stadt in ihrer gesamten räumlichen und gesellschaftlichen Realität zu begreifen. Die Stadt sei nicht „auf Traufhöhe und Fassadenmaterial und -farbe zu reduzieren", sondern müsse in ihrer „Unübersichtlichkeit“ verstanden und in einem gemeinsamen Aushandlungsprozess unterschiedlicher Disziplinen gestaltet werden.
Ausgehend von diesen beiden Papieren sind mittlerweile weitere Positionen und Kommentare im Umlauf, wie die „Aachener Polemik“ oder andere Aufsätze, die in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Planerin veröffentlicht sind. Auch die aktuelle Online-Ausgabe des Magazins Bauwelt hat sich der Debatte angenommen und fordert ihre Leser dazu auf, selber Stellung zu beziehen.
StadtBauKultur NRW möchte die aktuellen Impulse aus Nordrhein-Westfalen dafür nutzen, die lange überfällige Debatte zum Städtebau in Deutschland zu fördern. Sie plant gemeinsam mit der Bundesstiftung Baukultur, dem Deutschen Architekturzentrum (DAZ) und der Bauwelt, jene Köpfe zusammenzubringen, die sich in der Debatte engagieren, um gemeinsam über die Zukunft des Städtebaus und der Städtebau-Ausbildung diskutieren.