Falls, wie in den meisten Fällen, die Gebäude einem privaten Immobilienunternehmen gehören, haben die Kommunen nur begrenzten Einfluss auf deren Entwicklung. Deswegen versuchen sie, die Gebäude zu erwerben – seit einigen Monaten sogar, solange der Betrieb noch läuft, um diesen gar nicht erst zum Erliegen kommen zu lassen. Verbunden damit sind Konzepte für eine zukunftsfähige Erneuerung des Standorts.
Aktuell hat zum Beispiel die Stadt Mönchengladbach das Karstadt-Gebäude im Stadtteil Rheydt gekauft. Es soll umgebaut werden, um neben dem Fortbestand des Warenhauses auf verkleinerter Fläche zusätzlich anderen Händlern Platz zu bieten. So konnte die Stadt in Abstimmung mit dem Konzern die eigentlich schon beschlossene Schließung des Standortes doch noch abwenden.
Bereits Mitte 2014 hatte die Stadt Iserlohn die dortige Karstadt-Liegenschaft gekauft und vermietet sie nun zum weiteren Betrieb an das Unternehmen. So hat sich die Stadt für den Ernstfall einer Schließung Handlungsspielraum gesichert und kann sich schon jetzt in Zusammenarbeit mit Karstadt dem defizitären städtebaulichen Umfeld zuwenden.
Dass solche kommunalen Eingriffe auch Schranken haben, wird an der aktuellen Situation des Karstadt-Hauses in Recklinghausen deutlich. Die Stadt möchte sich gegen die Pläne des Konzerns wehren, dieses im Jahr 2016 zu schließen. Die Haushaltssituation erlaubt es aber nicht, eine Immobilie dieses Ausmaßes zu kaufen. Momentan prüft die Stadt deshalb alternative Ansätze, um aktiv zu werden.
Mehr zu den aktuellen Entwicklungen in Mönchengladbach: www.derwesten.de/wirtschaft, Iserlohn: www.wochenkurier.de und Recklinghausen: www.derwesten.de
Welche Umbaukonzepte es für Warenhäuser gibt, deren Schließung nicht verhindert werden konnte, zeigt die aktuelle Studie von StadtBauKultur NRW Neueröffnung nach Umbau