Flexibel und multifunktional –
der Klimagarten in Schwerte
Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversität sind die Themen des Klimagartens, der in Schwerte geplant wird. Fenna Tinnefeld und Sebastian Schlecht stellen ihn im Blog vor.
Die Stadt Schwerte plant zusammen mit den Bürger*innen einen Klimagarten, der Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversitäten thematisiert. Vorbild ist dafür die Idee eines (Nutz-)Gartens, der neu interpretiert und an klimatische Veränderungen angepasst wird.
Garten ist Teil der IGA 2027
Der Klimagarten ist ein Projekt der Stadt Schwerte und wird Teil der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA) Metropole Ruhr. Noch sind dort, wo der Klimagarten entstehen soll, Felder und Wiesen. Durch diverse Beteiligungsformate haben die Bürger*innen an dem Entstehungsprozess mitgewirkt und sind damit Mitgestalter*innen ihres Klimagartens. Grundlage für die Entwicklung des Klimagartens ist ein Rahmenplan des Büros „urbanegestalt“ aus Köln.
Das darauf aufbauende Konzept von Förder Landschaftsarchitekten, von „die Urbanisten“ und der Stadt Schwerte setzt auf Umweltbildung und macht dadurch klimarelevante Themen für alle Besucher*innen erfahrbar. So werden die Nutzer*innen inspiriert, ein kommunikativer Austausch ermöglicht und dabei die Besonderheiten des Ortes berücksichtigt. Die Gestaltung legt zudem einen hohen Wert auf Flexibilität, um auf die klimatischen Veränderungen einzugehen.
Das Areal umfasst im Bestand vier Teilbereiche: die „Kulturlandschaft“ (eine Streuobstwiese); die ehemals landwirtschaftlich genutzte „offene Wiese“; der „Babywald“, in dem Bäume für Neugeborene angepflanzt wurden; sowie der Bereich, der sich „Landschaft“ nennt und dicht bewachsen ist. Passend zu dem Thema des Klimagartens wird mit dem vorhandenen Bestand auf den vier Flächen behutsam umgegangen. Es werden keine Bäume gefällt, sondern in den Planungen berücksichtigt und weitere aufgeforstet.
Anpassen für klimatische Veränderungen
Damit der Klimagarten Schwerte zukünftig auf die klimatischen Veränderungen und unterschiedlichen Nutzungsansprüche reagieren kann, schaffen konstante, erlebbare und temporäre Strukturen einen nachhaltigen Rahmen für den Garten. Das bedeutet, dass durch verschiedene Ebenen und zusammenhängende Schwerpunkte die Landschaft verknüpft wird. Hierbei handelt es sich bei den temporären Strukturen zum Beispiel um Themenbereiche zu Kreislaufwirtschaft, Biodiversität oder Ernährung. Die sogenannten erlebbaren Strukturen setzen auf spielerische Wissensvermittlung unter anderem zu Niederschlag, Energie und Hitze.
Bei der Materialauswahl und -ausstattung wird auch auf die CO2-Bilanz, die Wärmespeicherkapazität, Aspekte der Kreislaufwirtschaft, die Langlebigkeit und die unmittelbar spürbaren Wirkungen des Albedo-Effekts geachtet. Der Albedo-Effekt bezeichnet ein Maß für die Helligkeit eines Körpers, die darüber Aufschluss gibt, wie viel Sonnenstrahlen reflektiert werden. Im gesamten Areal legen die Planer*innen Wert auf einen geschlossenen Wasserkreislauf – das anfallende Niederschlagswasser versickert dezentral und steht somit den Pflanzen zur Verfügung.
Am geplanten Klimapavillon präsentiert sich darüber hinaus eine innovative, technische Lösung, die es ermöglicht, Bäumen auf stark versiegelten Flächen einen idealen Standort mit ausreichend Wurzelraum und Wasserverfügbarkeit zu bieten. Bei den ausgewählten Bäumen handelt es sich größtenteils um Klimabaumarten.
Projektdaten
Auftraggeber: Stadt Schwerte
Fläche: 40.000 Quadratmeter
Zeitraum: seit 2022
Realisiert durch: Bundesförderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“
Konzept und Prozess der Beteiligungen: die Urbanisten e.V.&
Von der Straße ins Grundwasser: Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Mülheim an der Ruhr kann das Niederschlagswasser direkt in den Boden versickern. Das verhindert nicht nur Überschwemmungen, sondern ist auch gut für das Mikroklima.
Trockenheit und Borkenkäfer machen den Wäldern in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Die Schwammwald-Initiative in Arnsberg hat sich zum Ziel gesetzt, die Wälder resilienter zu gestalten.
2023 hat sich bei Baukultur NRW das Grün breitgemacht: mit dem Podcast „Grüne Städte und Regionen“ und der Best-Practice-Sammlung von Projekten aus NRW. Auch 2024 werden die Formate fortgeführt.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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