02.08.2024
Zwischen Gebäudeabriss und Kunsterhalt
Das Düsseldorfer Audimax der Maschinenbauschule mit einer Fassade von Günter Fruhtrunk soll abgerissen werden. Unsere Autorin Elisa Horling hat den Vorgang auf kunstundbau.nrw zusammengefasst.
Bis 26.10.2022 sind im Saalbau Witten 30 exemplarisch ausgewählte Objekte aus NRW zu sehen, die Kuratorin Dr. Christine Kämmerer ausgewählt hat und mittels Fotos, Texten und Videos präsentiert. In Kunst-und-Bau-Projekten setzen sich Künstler*innen mit Zeit, Ort, Raum und Funktion der Architektur auseinander. Sie überraschen, irritieren und stiften Identität. Die gezeigten Beispiele unterscheiden sich in Gattungen, Materialien und Dimensionen, vor allem aber in der Entstehung und der Rezeption. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Stadt Witten und dem Wittener Kulturforum. Der Eintritt ist kostenlos.
Kunst und Bau klingt speziell, ist aber viel alltäglicher, als wir denken: Kunst-und-Bau-Objekte begegnen uns in, vor, neben, hinter, an oder auf Hochschulen, Krankenhäusern, Schulen, Polizei- und Gerichtsgebäuden, aber auch bei Geschäftsbauten und Konzernzentralen.
In der Ausstellung zu sehen sind aktuelle und ältere Arbeiten wie Selma Gültopraks „Earth Is Blue“ am Goethe-Gymnasium in Düsseldorf (Sanierung: RKW Architektur +) aus von 2021, Netzwerke des Wissens in Aachen aus den Jahren 2014 und 2015 von der Künstlerin Annette Sauermann (Architektur: JSWD Architekten), Remy Zauggs Gestaltung der Fassade eines Parkhauses in Aachen von 2007 (Architektur: Weinmiller Architekten) oder „Dropped Cone“ von Coosje van Bruggen und Claes Oldenburg auf der Neumarkt Galerie in Köln von 2001 (Architektur: Chapman Taylor Architekten).
Des Weiteren sind unter anderem das Landeswappen im NRW-Landtag von Ferdinand Kriwet aus dem Jahr 1988 (Architektur: Fritz Eller, Erich Moser, Robert Walter und Partner) zu entdecken, „Large Two Forms“ von 1979 vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn von Henry Moore (Architektur: Planungsgruppe Stieldorf) oder die Stadtikonographie von 1969 bis 1972 des Künstlers Otto Herbert Hajek in Schwelm (Architektur: Günter Laskowski, Wolfgang Thenhaus, Klaus Kafka).
Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Kunst und Bau“, mit dem sich Baukultur NRW bereits seit Längerem beschäftigt. Dazu gehört die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung. Die lädt dazu ein, die Objekte in NRW zu entdecken: Die Website www.kunstundbau.nrw ist neugestaltet und zu einer „Progressive-Web-App“ umgearbeitet worden.
Als Web-App lässt sie sich seit Ende August bequem mit dem Smartphone nutzen – besonders ideal, wenn man gerade unterwegs ist und Kunst und Bau direkt vor Ort und live erleben möchte. Natürlich ist die neue Website auch weiterhin als Desktop-Anwendung nutzbar. Zusätzlich zu Texten und Fotos gibt es eine Kartenfunktion, die Kunst-und-Bau-Objekte in der Nähe des Smartphones anzeigt. Darüber hinaus werden Routen angeboten, um mehrere Kunstwerke und Architekturen kombiniert besichtigen zu können.
Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich dazu verpflichtet, bei herausgehobenen Bauten ein Prozent der Bauwerkskosten für die Realisierung von Kunstwerken einzuplanen. Diese zum 1. Januar 2022 aktualisierte Regelung knüpft an eine lange Tradition an: Bereits seit mehr als 70 Jahren finanzieren Bund und Länder bei ihren Neubau- und Sanierungsvorhaben Kunstwerke über prozentuale Anteile an den Baukosten oder feststehende Etats.
Auch andere öffentliche sowie private Bauherr*innen übernahmen dieses Prinzip als Selbstverpflichtung. Die künstlerische Gestaltung von Bauten ist nicht nur ein Element der Künstler*innen- und der Kunstförderung, sie soll auch zur Qualität und Wertsteigerung der Gebäude beitragen.