02.12.2016
Zwischen Stadtwohnung und Landhaus
Die Berichterstattung kann sich nicht festlegen, pendelt zwischen dem Run auf Schwarmstädte und der neuen Landlust.
Grund dafür ist der stetige Zuwachs an Wohnraum pro Person. Standen im Jahr 1998 jedem Einwohner noch durchschnittlich 39 m² zur Verfügung, so ist die Pro-Kopf-Wohnfläche mittlerweile auf 45 m² angewachsen. Aber nicht immer ist dieser Zuwachs an Wohnfläche gewollt, sondern entsteht auch immer dann, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen oder wenn ein Lebenspartner verstirbt. Darum bewohnt ein alleinstehender Senior heute im statistischen Mittel 78,4 m², während eine fünfköpfige Familie mit 128 m² vorlieb nehmen muss. Es ist anzunehmen, dass diese Werte noch weiter auseinanderklaffen werden, je näher die geburtenstarken Jahrgänge auf das Rentenalter zusteuern. Das mag auch der Grund für IG-BAU-Chef Robert Feiger gewesen sein, eine Umzugs-Prämie für Rentner von bis zu 5.000 Euro vorzuschlagen, damit sie ihre großen Wohnungen räumen und Platz für die jungen Familien machen. „Viele Senioren sitzen im Alter in ihren großen Wohnungen fest, viele Familien müssen dagegen in viel zu kleinen Wohnungen wohnen. Diesen Missstand müssen wir beheben“, hatte Feiger der Bild-Zeitung gesagt und stieß damit eine Debatte an.
Eine Übersicht der zahlreichen Reaktionen und weitere Vorschläge zum Umgang mit dem knappen Wohnraum für Familien geben wir hier:
www.sueddeutsche.de/wirtschaft/
www.welt.de/wirtschaft/
www.derwesten.de/region/ und www.derwesten.de/staedte/
www.verbietet-das-bauen.de