Der Ebertplatz ist über Kölns Grenzen hinaus bekannt – durch seine Probleme, aber auch durch Ideen für seine Zukunft. Eigentlich ist er ein Verkehrsknotenpunkt mit Aufenthaltsqualität, Brunnenanlage und ansässiger Kunstszene. Durch verschiedene Umstände macht der Platz jedoch seit einigen Jahren primär negative Schlagzeilen.
Es ist klar: Es soll gehandelt werden – doch wie? Wie kann der Ebertplatz in Zukunft aussehen? Wie und von wem wird er genutzt? Was hat Potenzial am Ebertplatz und kann erhalten werden? Wie können sich Akteur*innen und die Öffentlichkeit beteiligen? Welche möglichen Ansätze gibt es? Und wie lassen sich diese erproben?
Diesen Fragen gehen die Master-Studierenden der TH Köln seit einigen Semestern nach und analysieren den Raum. Dazu stehen sie im Austausch mit der Stadt Köln, den Zwischennutzer*innen der freien Kunsträumen in der Passage und vielen weiteren Akteur*innen am Ebertplatz, die sich als Initiative „Unser Ebertplatz“ zusammengeschlossen haben.
Auch schon vor der Auseinandersetzung der Studierenden mit dem Ort sind einige Aktionen, Reanimationen und Interventionen durch das Kulturamt Köln in Zusammenarbeit mit diversen weiteren Akteur*innen auf dem Platz entstanden. Derzeit wird an einer Publikation, die die gesamte Geschichte des Ebertplatzes beinhaltet, gearbeitet.
Baukultur Nordrhein-Westfalen unterstützt das mehrsemestrige Projekt und hat den Prozess einer „Phase 0 für die Stadt“ 2023 auch filmisch begleitet. Die Veränderung des Raumes und das Erproben von baulichen Maßnahmen durch temporäre Interventionen stehen im Vordergrund dieses Filmes. Er zeigt, wie der Ebertplatz durch wenige bauliche Eingriffe bestehen bleiben könnte. Durch die der weiteren Planung vorgelagerte und erkenntnisreiche Erprobungsphase wurde unter anderem jüngst eine große Holztreppen-Anlage erbaut. Eine Aktion, bei der viele helfende Hände aktiv waren und beim Bau Gemeinschaft entstand. Nun ist der Platz direkter sowie offener zugänglich und bietet mehr Platz zum Aufenthalt.
Eine Phase 0 ist im Sinne der Baukultur eine Grundlage für nutzungsoffene, zugängliche, langlebige und nachhaltige Räume. Baukultur NRW zeigt in Rahmen seines Fokusthemas „Phase 0 für die Stadt“ anhand von Filmen unterschiedliche Projekte, die durch ein frühzeitiges und stetiges Miteinander einen Ort für Gemeinwohl im Stadtgefüge geschaffen haben. Damit möchte Baukultur NRW die Vielfalt an Prozessen und Möglichkeiten einer Phase 0 veranschaulichen sowie ihre nachhaltigen Ergebnisse und Erfolge vorstellen. Außerdem sollen die Beispiele und Mut machen und zum Nachahmen inspirieren.
Weitere Förderung für den Ebertplatz durch: Kulturamt Köln
Kamera und Schnitt: Benedikt Seifert
www.bs-film.de
