Mit dem Ziel den historischen Bestand zu erhalten hat sich 2018 der Freischwimmer e. V. gegründet. Von außen ist der unauffälligen Architektur kaum anzusehen, welch prunkvolle Ausstattung sich hinter den Mauern verbirgt: mit ihren irisch-römischen Dampfgrotten und Saunabereichen, Tauchbecken, Dusch- und Wannenbädern, einem Ruhesaal mit kassettiertem Tonnengewölbe sowie zwei großen Becken galt die Badeanstalt seinerzeit als die modernste und luxuriöseste im gesamten Kaiserreich. Das Bad befindet sich zum größten Teil heute noch in seinem baulichen Urzustand und steht unter Denkmalschutz. Seit 2018 widmet sich der Freischwimmer e.V. der Aufgabe das Bad neu zu entdecken und mit kreativen Aktionen zu beleben. Gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie der Stadt Krefeld wollen die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Konzepte zur zukünftigen Nutzung der Badeanstalt erarbeiten. Geplant ist eine Transformation in einen experimentellen Raum, der eine soziale, kulturelle und wirtschaftliche Mischnutzung erlaubt und den Bedürfnissen der Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern entspricht.
Damit sich die Krefelderinnen und Krefelder ein Bild von dem Areal des Stadtbades sowie der Vergangenheit des Ortes machen und gleichzeitig Fantasien für zukünftige Nutzungsmöglichkeiten entwickeln können, musste das brachliegende Bad wieder zugänglich gemacht werden. Deswegen bietet der Verein szenische Führungen unter dem Namen „Badrunde“ durch die Badeanstalt an. Im Laufe des Jahres 2019 wird das Areal des Stadtbades an fünf Tagen für kostenlose Führungen mit künstlerischen Setzungen geöffnet. Pro Öffnungstag werden acht einstündige Führungen für jeweils 20 Gäste kostenfrei angeboten. Neben der Vermittlung der historischen Geschichte des Denkmals sind in diese Führungen installative und performative Elemente eingebaut. Im Mai 2019 fand die erste dieser szenischen Führungen statt. Am 14. und 15. September 2019 folgen die nächsten.
Die Führung am Samstag, 14. September 2019 wird unterstützt von StadtBauKultur NRW im Rahmen der Initiative „Stadtgespräche NRW“.