01.06.2017
Die Stadt von Morgen
Das Schauspiel Köln nutzt seine Interimsspielstätte in Köln-Mülheim, um sich intensiv mit dem eher benachteiligten Stadtteil zu beschäftigen.
Die Stadt Aachen möchte den zentral gelegenen Theaterplatz und sein Umfeld anders gestalten und aufwerten. Derzeit befahren Autos den Platz auf mehrspurigen Straßen, die Verkehrsbelastung ist hoch, die Aufenthaltsqualität entsprechend niedrig. Das soll sich ändern. Aufgrund der Position und der Bedeutung des Platzes wird in einem Reallabor ein transformativer Prozess angestoßen, der die aktuellen Ansprüche der Stadtgesellschaft an den Platz erforscht und die stadträumlichen Qualitäten betrachtet: Wie soll sich der Platz wandeln? Was wünschen sich die Anwohner, was benötigen die Gewerbetreibenden, welche Funktionen soll der Ort zukünftig erfüllen?
Der Begriff Reallabor meint hierbei, dass Verwaltung und Hochschule, Studierende und Bürger zusammenarbeiten; dabei geht es um den wechselseitigen Austausch und das Lernen in einer experimentellen Situation. In diesem Prozess sammelt die Stadt Aachen mit Experimenten und anderen Formaten Erkenntnisse zu Erwartungen und Ideen und möchte Diskussionen über die zukünftige Gestaltung des Theaterplatzes anregen.
Gemeinsam mit Studierenden der RWTH Aachen und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg beleuchtet Baukultur Nordrhein-Westfalen baukulturelle Perspektiven in einem Prozess der räumlichen Umwandlungen. Mit einer stadträumlichen Intervention und anderen Kommunikationsformaten wird Stadtentwicklung mit Stadtgesellschaft zusammengeführt. Dabei geht es auch um die Frage: Welche Ansprüche können an eine baukulturelle Perspektive in städtischen Transformationsprozessen gestellt werden und wie kann Baukultur diese Prozesse begleiten und erweitern?
Eine Öffnung von Planungsprozessen, die neue Wahrnehmungen, Ideen und Beiträgen ermöglicht, hat bereits in vielen Fällen überraschende Ergebnisse erzielen können. Wichtig ist dabei, die Bürger direkt miteinzubeziehen und alternative Darstellungsformen des Raumes zu nutzen. So sensibilisieren z. B. künstlerische Interventionen in besonderer Form für die Stadtentwicklung.