Das innovative Wohnbauprojekt „Küppersbusch“ veranschaulicht, wie nachhaltiges Bauen mit Regenwasser funktionieren kann – und wie es sich bewährt. Damit zeigt sich: Der Blick in die Vergangenheit inspiriert.
Heutzutage ist das Thema Regenwasser präsenter denn je – und spielt eine zentrale Rolle bei Bauprojekten und Stadtplanungen. Das innovative Wohnbauprojekt „Küppersbusch“ in Gelsenkirchen hat dies schon vor rund 30 Jahren mitgedacht. Nördlich des Stadtgartens im Stadtteil Feldmark zeigt der Außenbereich der Küppersbusch-Siedlung dies eindrucksvoll. Der Wohnpark wurde im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA Emscher Park), die von 1989 bis 1999 im Ruhrgebiet stattfand, umgesetzt und ist bis heute inspirierend. Errichtet wurde die Siedlung auf dem ehemaligen Werksgelände der Firma Küppersbusch, einer Herd- und Küchenmöbelfabrik, der Entwurf stammt von dem Architekten Michael Szyszkowitz und der Architektin Karla Kowalski.
Durchdachtes Entwässerungskonzept
Das Besondere am Wohnpark Küppersbusch ist der Umgang mit Regenwasser, der von Anfang an eine zentrale Rolle gespielt hat. Ein durchdachtes Entwässerungskonzept ermöglicht ortsnahe Versickerung mitten im Quartier. Im Zentrum der Siedlung befindet sich eine großzügige linsenförmige Regenrückhalte- und Versickerungsfläche. Regenwasser, das auf den Gründächern der Gebäude kurzzeitig zurückgehalten wird, fließt über ein eindrucksvolles Rinnensystem, einem Aquädukt ähnlich, ab und wird auf die zentrale Wiese geleitet. Unter dieser befindet sich eine ca. 300 Kubikmeter große Rigole, die das Wasser speichert. Insgesamt wurden in der Siedlung so über 20.000 Quadratmeter versiegelte Flächen an ein Regenwassersystem angeschlossen.
Die Küppersbusch-Siedlung bietet 265 Wohnungen, eine fünfzügige Kita sowie Gewerbe- und Ladenflächen. Es wurden individuelle Wohnangebote geschaffen, die eigenheimähnliche Wohnqualitäten im Geschosswohnungsbau ermöglichen. Die Siedlung wurde in dieser einheitlichen Form mit sieben unterschiedlichen Träger*innen errichtet und besteht im Wesentlichen aus geförderten Mietwohnungen. Nördlich schützt ein begrünter terrassenförmiger „Promenadenwall“ aus den Überresten der alten Fabrikanlagen vor dem Lärm der angrenzenden Bahnlinie. Treppen und Rampen laden zum Spazieren ein und bieten interessante Ausblicke.
Der Wohnpark Küppersbusch macht deutlich, wie nachhaltiges Bauen mit Regenwasser funktionieren kann, und wie es sich bewährt. Damit zeigt sich: Der Blick in die Vergangenheit kann inspirieren, denn viele heute als innovativ geltende Ideen existieren bereits.
2023 hat sich bei Baukultur NRW das Grün breitgemacht: mit dem Podcast „Grüne Städte und Regionen“ und der Best-Practice-Sammlung von Projekten aus NRW. Auch 2024 werden die Formate fortgeführt.
Verweilen, spielen, lernen oder spazieren – in Lüdinghausen ist ein Naherholungsgebiet mit Wiedererkennungswert entstanden. Auch Insekten und Kleintiere profitieren vom neuen Landschaftsraum.
Baukultur NRW setzt sich mit dem Kongress „Grün! Blau! Grau!“ am 5. Juni 2024 im Saalbau Witten für einen grünen Wandel unserer urbanen Räume in NRW ein. Mit vielen Akteur*innen wird die Bedeutung des Themas aus unterschiedlichen Perspektiven kommuniziert.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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