Projektgrafik vom „Umbaulabor“.
Projektgrafik vom „Umbaulabor“. Gestaltung: DESERVE

Drei Fragen an Achim Pfeiffer zum „Umbauen“

Umbauen muss neu gelernt werden. Prof. Achim Pfeiffer erläutert, wie und mit welcher Unterstützung das Umbauen zur Standardaufgabe von Planung werden kann.

Mit dem Projekt „UmBauLabor“ beteiligt sich Baukultur NRW an der aktuellen Diskussion rund um den Erhalt von Gebäuden und unterstützt die Forderung, dass Erhalt, Umbau, räumliche Neuprogrammierung sowie die Wieder- und Weiterverwendung von Beständen grundsätzlich Vorrang haben sollen vor Abriss und anschließendem Neubau.

Die Alltagspraxis von Architektinnen und Architekten ist jedoch vielerorts weiter geprägt von Neubauplanungen. Wir fragen Prof. Achim Pfeiffer, wie und mit welcher Unterstützung das Umbauen zur Standardaufgabe von Planung werden kann. Prof. Pfeiffer ist Geschäftsführer von Böll Architekten und Professor im Fachgebiet Entwerfen und Konstruieren / Bauen im Bestand des Fachbereichs Architektur an der Hochschule Bochum.

 

Projektgrafik vom „Umbaulabor“.

Wie kann es gelingen, dass das Umbauen zur Standardaufgabe von Planung wird?

Prof. Achim Pfeiffer: Das Reduzieren des Bauens mit seinem Material- und Energieverbrauch stellt eine inzwischen weitgehend anerkannte Grundlage bei der Erreichung der Klimaziele dar. Reparieren in situ (Anm.: unmittelbar am Ort), das Wahrnehmen des Vorhandenen und die Wertschätzung des Bewahrens generell sind aus dem Fokus geratene Strategien beim Umgang mit Gebäuden. Schon da beginnt Planung. Nicht der Umbau muss zum Standard gemacht werden, sondern überhaupt der bewusste Umgang mit Ressourcen. Dann wird Umbau von alleine zum Standard.

Welche wesentlichen Voraussetzungen sind hierzu erforderlich und was steht dem aktuell im Weg?

Pfeiffer: Unter den derzeitigen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat es der Umbau schwer. Immer noch vergleichen wir Neubau und Umbau auf Basis einer für den Neubau erdachten Systematik (Haftungsrecht, Bauordnung etc.). Dieser Vergleich ist das größere Problem als die Herausforderungen beim Umbau selbst. Der Klimawandel spielt in der wirtschaftlichen Betrachtung keine nennenswerte Rolle. Deswegen kann der Neubau immer noch punkten.

Dazu kommt eine geänderte Wahrnehmung als Grundlage für eine Akzeptanz der sich ändernden Regeln. Lasst uns gute Beispiele realisieren und die Menschen überzeugen!

Wer kann Ihrer Auffassung nach als zentraler Weichensteller fungieren und welche Rolle können Architektinnen und Architekten übernehmen?

Pfeiffer: Zentraler Weichensteller in einer demokratischen Gesellschaft sollten unsere gewählten politischen Vertreter*innen sein. Unser ganzes demokratisches Verständnis beruht darauf, dass nur so neue, für alle gleichermaßen geltende Regelungen eingeführt werden können. Gerade weil wir niemals alle einer Meinung sein werden. Das Handeln des Einzelnen kann aus meiner Sicht nur Denkanstoß sein. Und genau da sehe ich Architekt*innen aufgrund ihrer Expertise in der Rolle von Vermittelnden.

Mehr zum Thema „UmBauLabor“ finden Sie in unserem Pageflow. Das Pageflow ist die multimediale Plattform für das „UmBauLabor“. Es veranschaulicht sowie dokumentiert das Projekt und wird fortlaufend aktualisiert.

Ihre Kontakte für diesen Bereich

Lillith Kreiß

Lillith Kreiß
Projektmanagerin UmBauLabor [seit 30.5.24 vorübergehend nicht im Dienst]

T 0209 402 441-22
Santana Gumowski

Santana Gumowski
Projektmanagerin UmBauLabor

T 0209 402 441-27
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