15.08.2024
polis startet Online-Akademie
Die polisAKADEMIE bietet Online-Fortbildungsangebote inklusive Architektenkammer-Punkte für Berufe rund um Stadt- und Projektentwicklung.
Weite – wer heute auf dem Skanderbeg-Platz in der albanischen Hauptstadt Tirana steht, fühlt genau das. Der Platz ist als sehr flache Pyramide angelegt, das Höhenniveau ändert sich leicht, je nachdem, wo man sich befindet. Und streng genommen ist er fast zu groß für einen typischen Platz, passt doch der Petersplatz in Rom knapp zwei Mal auf den Skanderbeg-Platz.
Die sparsame Umbauung der Platzfläche mit einigen Sitzgelegenheiten und vielen kleinen Grünflächen öffnet den Platz. Eine große Fußgängerzone ist entstanden, auf der die Menschen umherschweifen, in Sitzgruppen miteinander plaudern oder sich die städtische Szenerie anschauen. Auch finden dort Sportveranstaltungen, Feste oder Konzerte statt.
Die Neugestaltung des Platzes aus dem Jahr 2017 von 51N4E; Anri Sala; Plant en Houtgoed; iRI hat dem verkehrsreichen Tirana eine ruhige Mitte gegeben. Zugleich war die Gestaltung so herausragend, dass die Jury des Mies van der Rohe Award 2019 das Projekt bis ins Finale gewählt hat.
Neben der Veränderung der städtebaulichen Funktion dieses zentralen Stadtplatzes – weg vom Straßenverkehr, hin zur Aufenthaltsqualität – ist noch ein anderer Aspekt des
Die Umgestaltung des zentralen Skanderbeg-Platzes hat eine lange Geschichte. Benannt ist er nach Skanderbeg - dem albanischen Nationalhelden; eine Reiterstatue von 1968 erinnert heute noch an ihn. Erst Ende der 1930er Jahre war eine erste Version des Skanderbeg-Platzes fertiggestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz mehrfach umgestaltet, besonders in 1960er Jahren erfolgten größere Baumaßnahmen. Eine weite Fläche für politische Veranstaltungen entstand, umrahmt von kommunistisch geprägten Monumentalgebäuden wie dem Kulturpalast und dem Nationalmuseum.
In den 1990er Jahren dominierte der Autoverkehr den Platz, der aufgrund seiner Lage mehrere Stadtteile verbindet. Allerdings: Eine geordnete Verkehrsregelung blieb aus, sodass Fahrzeuge sehr beliebig den Skanderbeg-Platz überquerten. Die Folge war ein wachsendes Verkehrschaos, welches die Neugestaltung beendete und einen Platz schuf, auf dem Menschen sich gerne aufhalten.