Im Kurort Bad Lippspringe gehen Erholung und Naturerhalt Hand in Hand. Dort gibt es einen Heilwald mit einem historischen Baumbestand und Angeboten, welche die Gesundheit fördern.
Der Heilwald in Bad Lippspringe ist ein Beispiel dafür, wie gesundheitsfördernde Natur, medizinische Expertise und Stadtentwicklung zusammenwirken. In seiner Kombination aus einem artenreichen Wald und Mittelgebirgsklima ist er europaweit einzigartig. Verknüpft mit medizinischer Fachkompetenz vor Ort entstehen ideale Bedingungen für Natur, Erholung und Genesung – fußläufig vom Stadtzentrum zu erreichen.
Vom Stadtwald zum Heilwald
Im Jahr 2017 fand in dem Kurort Bad Lippspringe die Landesgartenschau statt. Aus dieser Gartenschau heraus haben die Stadt Bad Lippspringe und das Medizinische Zentrum für Gesundheit (MZG) das Potential des stadtnahen Waldes erkannt und sich in Kooperation für die offizielle Bezeichnung als Heilwald und eine entsprechende Weiterentwicklung eingesetzt.
Historischer Baumbestand
Das Waldareal befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kurort, ist rund 200 Hektar groß und besteht aus einem Mischwald mit 27 verschiedenen Baumarten. Kiefern sind noch mit fast 60 Prozent am häufigsten vertreten und bis zu 120 Jahre alt. Durch den Klimawandel ist aber auch hier eine Veränderung eingetreten: Der Borkenkäfer macht auch vor diesem Wald nicht halt und führt bereits zu einer deutlichen Verringerung des Anteils der Nadelbäume. Das insgesamt hohe Alter der Bäume macht den Heilwald aber dennoch zu einem der altholzreichsten Waldkomplexe in Deutschland.
Positiver Beitrag zum (Stadt-)Klima
Dieser Aspekt spielt auch im Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Rolle. Die Bäume speichern CO₂ und sind damit wertvolle Kohlenstoffsenken, die zur Reduzierung der Treibhausgase in der Atmosphäre beitragen. Zudem hat der Wald einen positiven Einfluss auf das Stadtklima. Ein Wald ist ein komplexes Ökosystem und wirkt als eine natürliche Klimaanlage, indem er Schatten spendet, Wasser speichert und wieder abgibt und damit die Luftfeuchtigkeit erhöht, wodurch die Temperaturen auch in der Umgebung sinken. Zudem wird die Luftqualität verbessert: Die Bäume filtern Schadstoffe und produzieren Sauerstoff.
Anpassung an den Klimawandel
Aufgrund von zunehmender Trockenheit und Hitze steigt die Zahl der Borkenkäfer in deutschen Wäldern. Durch den höheren Befall kam es auch in Bad Lippspringe bereits vermehrt zu Baumfällungen von überwiegend Fichten. Der relative Anteil von Laubbäumen ist dadurch bereits um etwa zehn Prozent gestiegen. Durch seinen hohen Mischungsanteil und Strukturreichtum ist der Wald bis zu einem gewissen Grad resilient gegen Klimawandelfolgen und erneuert sich noch selbst. Durch die seit dem Jahr 2017 anhaltende extreme Trockenheit gibt es laut Aussage des zuständigen Gemeindeforstamtes in Willebadessen jedoch weiteren Handlungsbedarf. Das äußert sich auch in einem erhöhten Aufwand bei den verkehrssicherungstechnischen Kontrollen, da Bäume bei Trockenheit leichter Äste verlieren und anfälliger für starke Winde werden.
Relevanz durch Vielfalt
Der Heilwald Bad Lippspringe zeichnet sich durch sein mildes Klima, hohe Luftreinheit und seinen besonderen historischen sowie vielfältigen Baumbestand in direkter Nähe zur Stadt aus. Er ist daher nicht nur ein Ort der Erholung und Gesundheitsförderung, sondern auch als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, für die Lebensqualität der Bürger*innen und zur Verbesserung des Stadtklimas auch in der nahen Innenstadt von Bedeutung. Durch die besondere Funktion für die Stadt und mit der damit verbundenen Wertschätzung seitens der Bürger*innen ist der Heilwald ein wichtiger Beitrag zur zukunftsgerechten Stadtentwicklung.
Baukultur NRW setzt sich mit dem Kongress „Grün! Blau! Grau!“ am 5. Juni 2024 im Saalbau Witten für einen grünen Wandel unserer urbanen Räume in NRW ein. Mit vielen Akteur*innen wird die Bedeutung des Themas aus unterschiedlichen Perspektiven kommuniziert.
2023 hat sich bei Baukultur NRW das Grün breitgemacht: mit dem Podcast „Grüne Städte und Regionen“ und der Best-Practice-Sammlung von Projekten aus NRW. Auch 2024 werden die Formate fortgeführt.
Gummersbach-Bernberg hatte lange kein gutes Image. Durch die Aufwertung des Stadtteils sind Bewegungsangebote und ein neues Gemeinschaftsgefühl entstanden.
Fenna Tinnefeld
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402441-21
Annika Stremmer
Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen
T 0209 402 441-28
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