Spiel, Bewegung und Erholung – das bietet der Friedenspark Ehrenmal in Bochum-Wattenscheid.
Spiel, Bewegung und Erholung – das bietet der Friedenspark Ehrenmal in Bochum-Wattenscheid. (c) PROELAN

Freiraum erleben im Bochumer Friedenspark

Die Umgestaltung des Friedenspark Ehrenmal in Bochum-Wattenscheid schafft Freiraum für Begegnung, Bewegung und Erholung – und leistet nebenbei einen Beitrag zur Klimaanpassung.

In Wattenscheid-Mitte leben viele Menschen auf engem Raum – fast doppelt so viele wie im Bochumer Durchschnitt. Die Bebauung ist dicht, Grünflächen knapp, daher gewinnen Freiräume und Grünanlagen an besonderer Bedeutung. Sie sorgen für Luftzirkulation, Kühlung, Bewegung und Begegnung. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt den Friedenspark Ehrenmal im Rahmen einer Freiraumaufwertung umfassend umgestaltet und erneuert.

Stadtgrün und Bewegungsort

Der zentral gelegene, unter Denkmalschutz stehende Park in Wattenscheid, geprägt von altem Baumbestand und einem Ehrenmal in der Mitte, bot bis 2020 kaum Aufenthaltsqualität. Heute beleben neue Pflanzungen, Wege, Sport- und Spielanlagen den Ort.

Mit rund 70 neu gepflanzten Bäumen, 6.000 Stauden und einer neu modellierten Rasenfläche ist ein grüner Bewegungsraum entstanden, der Schatten spendet, Regenwasser zurückhält und für Abkühlung sorgt: Hier kann gepicknickt, gespielt und getobt, gerannt und neue Sportarten ausprobiert werden.

Die ehemals veralteten Sport- und Spielanlagen wurden erneuert und wie ein Band entlang einer Längsseite des Parks neu angeordnet: Ein Streetball-Court und ein Bolzplatz laden zu klassischen Ballsportarten ein, neue Slackline-Angebote und eine Parkour-Anlage erweitern das Angebot für alle Altersstufen. Für Kinder wurden Spielskulpturen und -geräte mit Rutsche, Sandgrube und diversen Kletterelementen installiert.

Ein Blühstreifen trennt Park und Straße. Foto: Annika Stremmer
Ein Blühstreifen trennt Park und Straße. Foto: Annika Stremmer
Neu asphaltierte Wege in der Nähe der Sportanlagen laden zum Radfahren, Rollschuhlaufen und Rollerfahren ein. Das Wegenetz wurde neu angelegt – ein Rundweg ermöglicht es nun, die ca. 3,4 ha große Fläche komplett zu umrunden. Ein Blühstreifen schirmt den Park von der angrenzenden Straße ab.

Wer eine Pause braucht, findet zahlreiche Möglichkeiten zum Ausruhen: Bänke und Sitzelemente am Wegesrand, an Spiel- und Sportflächen sowie Liege-/Sitzelemente aus Holz auf der Wiese bieten Raum zum Verweilen oder für Treffen mit Freund*innen. Die alten Bäume spenden dabei im Sommer willkommenen Schatten.

Gemeinschaftliche Aktionen und Veranstaltungen wie „Sommer im Park“ oder „WAT in Action“ mit verschiedenen Sport- und Spielangeboten machen deutlich, dass der Friedenspark Ehrenmal weit mehr ist als eine Grünfläche: Er ist ein zentraler Treffpunkt, der Begegnung, Bewegung und Erholung für Menschen jeden Alters ermöglicht – besonders in dicht besiedelten Stadtteilen mit wenig Grün. Damit verdeutlicht der Park, wie wichtig zentral gelegene, gut gestaltete Freiräume für die Lebensqualität und die Gesundheit in der Stadt sind.

Gesundheit als städtebauliches Entwicklungsziel

Die Gestaltung des Parks zeigt, welche Rolle Freiraum und Stadtgrün für eine gesundheitsgerechte Stadtentwicklung spielen. Sie ist zugleich Teil eines größeren Ansatzes: Im Rahmen des 2015 verabschiedeten Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK – Strategie einer Kommune bzgl. ihrer zukünftigen Gestaltung) „Gesundes Wattenscheid – Familienfreundlich und generationengerecht“ verankerte Bochum-Wattenscheid als eine der ersten Kommunen Gesundheit als zentrales Ziel ihrer städtebaulichen Entwicklung. 2024 wurde dieser Ansatz im Stadtteilentwicklungskonzept fortgeschrieben.

Das Konzept betrachtet Klimaschutz, Klimaanpassung sowie die Instandhaltung, Qualifizierung und Neuschaffung von Grünflächen als wesentlichen Bestandteil der Gesundheitsförderung:

„In allen städtebaulichen und sozialintegrativen Maßnahmen sollen die Belange der gesunden Wohn- und Lebensverhältnisse leitend sein. Klimaschutz, Verbesserung des stadträumlichen Mikroklimas und die energetische Sanierung sollen gleichberechtigt neben der indi­viduellen Förderung der Gesundheit betrachtet werden.“ (Manfred Busch, Vorwort zur Zusammenfassung ISEK 2015)

Die neuen Spielanlagen im Friedenspark Ehrenmal. Foto: Annika Stremmer
Die neuen Spielanlagen im Friedenspark Ehrenmal. Foto: Annika Stremmer
Ein Platz für Teamsport und Treffpunkt zugleich: der neue Basketballplatz. Foto: Annika Stremmer
Ein Platz für Teamsport und Treffpunkt zugleich: der neue Basketballplatz. Foto: Annika Stremmer
Die neue Parkour-Anlage im Friedenspark Ehrenmal. Foto: Annika Stremmer
Die neue Parkour-Anlage im Friedenspark Ehrenmal. Foto: Annika Stremmer
Bewegung, Balance, Spiel: vielfältige Angebote für Groß und Klein. Foto: Annika Stremmer
Bewegung, Balance, Spiel: vielfältige Angebote für Groß und Klein. Foto: Annika Stremmer
Die Parkouranlage wurde von PROELAN geplant. (c) PROELAN
Die Parkouranlage wurde von PROELAN geplant. (c) PROELAN
Spiel und Spaß bei „Sommer im Park“. (c) Stadtteilmanagement Wattenscheid
Spiel und Spaß bei „Sommer im Park“. (c) Stadtteilmanagement Wattenscheid
Gesund durch Bewegung bei „WAT in Action“. (c) Andreas Molatta
Gesund durch Bewegung bei „WAT in Action“. (c) Andreas Molatta
 

Ein Gesundheitskiosk für Chancengerechtigkeit

Seit 2015 setzt Wattenscheid zahlreiche Maßnahmen um, die den Stadtteil gesundheitsgerechter gestalten sollen. Im Februar 2025 öffnete zum Beispiel der Gesundheitskiosk seine Türen, um gesundheitliche Chancengleichheit zu fördern. Das niedrigschwellige und mehrsprachige Angebot ermöglicht allen Bewohner*innen des Stadtteils, sich unverbindlich und kostenfrei zu gesundheitlichen Themen beraten zu lassen. Dazu gehören akute Gesundheitsfragen, Prävention, Förderung sowie grundlegende organisatorische Fragen oder Ängste vor Behandlungen. Dies soll Barrieren abbauen und helfen, die passende Unterstützung oder Behandlung zu finden.

Mehr Stadtgrün für Klimaanpassung und Bewegung – eine fortlaufende Aufgabe

Weitere Projekte zur Begrünung, Klimaanpassung, Freiraumgestaltung und Bewegung in Bochum-Wattenscheid sind bereits in Planung oder Umsetzung. Dazu zählen zum Beispiel die Umgestaltung der Haldenlandschaft „Monte Schlacko“, des August-Bebel-Platzes sowie das Projekt „Die Grüne Dickebank“, das einen ehemaligen Rasenplatz mit erweiterten Sport- und Spielangeboten aufwertet.

Gesundheit ist ein Menschenrecht und Grundbedürfnis – und sollte daher auch in der Stadtgestaltung und Planung einen hohen Stellenwert haben. Der Klimawandel verschärft die Belastung durch urbane Hitze, Starkregen und schlechte Luftqualität – Risiken, die direkt auf unsere Gesundheit wirken. Wie Stadtgestaltung unsere Gesundheit beeinflusst und welche Rolle das Stadtgrün dabei spielt, lässt sich auch bei uns im Blog und im Podcast „Grüne Städte und Regionen“ nachlesen und nachhören.

Weiterführende Links:

Ansprechpartnerin:
Dorothée Dahl, Projektleiterin Stadterneuerung Bochum-Wattenscheid
Telefonnummer: 0234 910-3799
E-Mail-Adresse:

Ihre Kontakte für diesen Bereich

Annika Stremmer

Annika Stremmer

Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen

T 0209 402 441-28
Fenna Tinnefeld

Fenna Tinnefeld

Redaktion Best-Practice-Projekte Grüne Städte und Regionen

T 0209 402441-21
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