Die Ausstellung „Kirchen als Vierte Orte. Perspektiven aus NRW“ von Baukultur NRW thematisiert die Umnutzung von Sakralgebäuden, die vom Leerstand bedroht sind. Von 1. Juni bis 6. Juli 2025 ist die Ausstellung in der Johanniskirche in Hagen (Johanniskirchplatz 10, 58095 Hagen) zu sehen. Geöffnet ist sie donnerstags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr, der Eintritt ist frei.
Die Eröffnung findet statt am Sonntag, 1.6.2025, um 17 Uhr. Superintendent Henning Waskönig gibt zur Begrüßung einen kurzen Impuls, der Kurator der Ausstellung, Felix Hemmers, hält einen Vortrag. Popkantor und Pianist Sven Bergmann rundet die Eröffnung musikalisch ab.
Die Ursprünge der Johanniskirche in Hagen liegen in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die romanische Basilika hatte Bestand, bis Baumeister Georg Eggert von 1748 bis 1750 eine größere, dreischiffige Hallenkirche in schlichten Barockformen erbaute. Der romanische Turm wurde erst 1903/04 durch eine neue Schaufassade mit spitzhelmbekröntem Turm und Taufkapelle ersetzt (Architekt: Walter Fischer, Hagen). Die gesamte Kirche wurde nach schwersten Kriegsschäden bis 1951 wiederaufgebaut (Architekt: Adolf Schulz, Bielefeld). 2018 wurde die Kirche unter der Leitung des Architekturbüros Zamel und Krug aus Hagen behutsam und umfangreich saniert. Auf der Südseite der Kirche wurde ein Gemeindesaal mit Küche und sanitären Anlagen angebaut. Ein neuer Haupteingang zur Frankfurter Straße wurde geschaffen. Das Kirchengebäude steht als ältestes Sakralgebäude der Stadt unter Denkmalschutz. Dies wurde bei der Neuerrichtung des angrenzenden Gemeindehauses berücksichtigt.
Neues Nutzungskonzept
Die Johanniskirche wird aktiv von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt. Mit der jüngsten Sanierung verfolgt die evangelisch-lutherische Stadtkirchengemeinde ein neues, zur Stadt hin offenes Gemeinde- und Gottesdienstkonzept. Dafür wurden die Kirchenbänke durch eine flexible Bestuhlung ersetzt und der Ort des gottesdienstlichen Geschehens näher an die Gemeinde geholt. Eine neue Lichtführung setzt die Deckenmalerei im Gewölbe in Szene. Neben Gottesdiensten finden regelmäßig Konzertveranstaltungen in dem Sakralgebäude statt. Derzeit läuft im Kirchenkreis Hagen ein Strukturentwicklungsprozess. Hierbei soll entschieden werden, welche Kirchengebäude weiterhin noch aktiv genutzt werden und welche ihre Funktion aufgeben sollen.