Brutalismus, very british
In den 1960er gegründet, sollte die Architektur der Universität in Essex ästhetisch einen Kontrapunkt gegenüber Oxford oder Cambridge setzen. Dementsprechend gibt es dort Funktionalismus und Brutalismus anstelle von (Neo-)Gotik oder Barock. Heute wird die Anlage instand gesetzt, jedoch sieht das Baunetz in seiner Meldung eine „Glättung“ des brutalistischen Charakters.
Vom üblen Leumund und dem Wunsch zu bewahren
Über den schlechten Ruf des Brutalismus lässt sich Lennart Laberenz in der Freitag aus; es geht um Missverständnisse, die Bedeutung für die Baugeschichte und wie das Deutsche Architekturmuseum sich dem Thema mit der eigenen Seite „sosbrutalism“ widmet. Diese Plattform möchte informieren und verknüpfen - damit brutalistische Gebäude bewahrt werden können. Inzwischen enthält "sosbrutalism" mehr als 700 Gebäude und eine Zeitleiste ordnet die Bauwerke ein.
Fotos von der Universität in Essex
Anekdote zum Namen Brutalismus
Als internationale Bewegung entwickelte sich der Brutalismus sich etwa ab 1958 aus dem „New Brutalism“. Dabei entstammt letzter aus dem Freundesskreis um das englische Architektenehepaar Alison und Peter Smithson. Zu dessen Vorstellungen einer „ehrlichen“ Architektur schien der Begriff zu passen. Hinzu kommt aber noch, dass Peter unter seinen Freunden als „Brutus“ bekannt war. Zusammen mit dem Vornamen seiner Frau wurde dann aus Brutus + Alison = Brutalsim.
Einfach mal hingehen - Wuppertal zeigt Nachkriegsmoderne
Zum Abschluss noch ein Hinweis auf die zwei Ausstellungen in Wuppertal, die sich mit der Architektur der Nachkriegsmoderne beschäftigen: einmal „Heimatplan“ in der Groelle Galerie und die M:AI-Ausstellung in der Sparkasse Wuppertal zu Paul Schneider von Esleben.