10.10.2024
Schwammwald-Initiative in Arnsberg
Trockenheit und Borkenkäfer machen den Wäldern in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Die Schwammwald-Initiative in Arnsberg hat sich zum Ziel gesetzt, die Wälder resilienter zu gestalten.
Auf einem ehemaligen Kasernengelände in Mülheim an der Ruhr entstand nach Abzug der britischen Truppen ab 1996 ein neues Quartier aus Bestands- und Neubauten. Die Architektur der Siedlung zeigt unverkennbar die verschiedenen Bauzeiten, doch eines haben alle Straßen seit der Umgestaltung und Siedlungserweiterung gemeinsam: ein Regenwasserkonzept.
Die Siedlung befindet sich zwischen dem Naherholungsgebiet Witthausbusch und dem Hauptfriedhof in Mülheim an der Ruhr. Noch heute erinnert das Quartier an einen britischen Vorort, gleichzeitig ist es ein gutes Beispiel aus der Vergangenheit dafür, wie Regenwasser im urbanen Raum aufgefangen werden und abfließen kann. Von den Straßen und Zuwegen im Quartier kann das Niederschlagswasser in den angrenzenden Grünzug des Naherholungsgebiets fließen und dort versickern.
Dafür befindet sich bspw. im nördlichen Teil der Siedlung an der Oxforder Straße eine oberirdische Rinne aus Pflastersteinen, die das Wasser mittels Gefälle von den angrenzenden Flächen aufnimmt. Das Wasser fließt weiter in eine sichtbare Ablaufrinne und bahnt sich seinen Weg entlang des Wilhelm-Shakespear-Rings bis zum nahe gelegenen Graben am Spielplatz. Dort angekommen, versickert es über die Wiese und gelangt so ins Grundwasser.
Der Graben endet nach einigen Metern auf einer Retentionsfläche hinter dem Spielplatz. So kann im Falle von Hochwasser genügend Wasser versickern und ablaufen. Auch in den neueren Teilen der Siedlung lassen sich die Wege des Regenwassers genau erkennen. Alle Straßen entwässern durch Neigung und Gefälle in der Wegedecke in Richtung der Grünfläche.
Zudem befindet sich weiter südlich an der Liverpoolstraße eine große unversiegelte Grünfläche, auf der kleine Trampelpfade zwischen Wiese und Blühpflanzen für eine Verbindung und für weitere Versickerungsmöglichkeiten sorgen sowie gleichzeitig das Mikroklima positiv beeinflussen.
Hohe Bordsteinkanten sorgen außerdem dafür, dass bei Starkregenereignissen das Wasser nicht in die Häuser bzw. Keller, sondern dem leichten Gefälle folgend in die Grünfläche fließen kann. Der im Westen an der gesamten Siedlung angrenzende Grünzug nimmt auch an dieser Stelle in Form eines Grabens das abgeleitete Wasser auf.
Seit 2010 ist der Wohnparkt Witthausbusch Teil der Route der Wohnkultur – wegen seiner baugeschichtlichen und baukulturellen Bedeutung und nicht zuletzt wegen des besonderen und zeitgemäßen Regenwassermanagements.