Das umstrukturierte Groeseind-Viertel in Tilburg (NL). Foto: Petra Appelhof
Wohnen einmal anders! – Im Quartier
Je lebendiger und nachhaltiger unsere gebaute Umwelt gestaltet ist, desto wohler fühlen wir uns in ihr. Die Ausstellung „Wohnen einmal anders!" stellt – jetzt auch digital – vorbildliche und qualitätsvoll realisierte Wohnprojekte aus dem Inland und Ausland vor.
Wohnen einmal anders! Blog-Serie zu neuen Wohnkonzepten für vielfältige Lebensmodelle
Baukultur Nordrhein-Westfalen stellt in sechs Blog-Beiträgen vorbildliche und qualitätsvoll realisierte Wohnprojekte aus dem Inland und benachbarten Ausland vor. Die ausgewählten Projekte sind Teil der von Baukultur Nordrhein-Westfalen entwickelten Open-Air-Ausstellung „Wohnen einmal anders! NEUE WOHNKONZEPTE FÜR VIELFÄLTIGE LEBENSMODELLE“, die wir 2021 in der Innenstadt von Bielefeld gezeigt haben.
Im Quartier
Wie lassen sich Neubauten respektvoll in bestehende, traditionsreich Ortskerne integrieren? Wie können die neuen Gebäude den Ortscharakter stärken und positiv beeinflussen? Oftmals sieht man in Klein- und Mittelstädten wie auch Dörfern eine standardisierte Neubauarchitektur, die zum Teil aus großstädtischen Kontexten übernommen wurde oder eben dem Standard des jeweiligen Wohnungsbauunternehmens entspricht: Eine technisch vielleicht solide, und doch gleichförmige Architektur mit wenig Potential einen Ort neu zu prägen, ist leider oftmals das Ergebnis. In den letzten Jahren hat sich auch in der Architektur wieder eine Tendenz entwickelt, den jeweiligen Ortscharakter als Chance und Herausforderung zu begreifen. Neubauten sollten eine angemessene Nutzung ermöglichen, in ihrer Gestaltung aber eine individuelle Architektur schaffen, die den „genius loci“ – den Geist des Ortes einzufangen und weiter zu entwickeln versteht.
#1 Restrukturierung Groseind
Das Groeseind-Viertel in Tilburg ist geprägt durch seine einheitliche Bebauung mit 380 kleinen Sozialwohnungen
aus den 1920- und 1950er Jahren. Typisch für den Stadtteil sind schmale Straßen, wobei der öffentliche
Raum lange Zeit durch wenig Grün, aber viel Parkraum dominiert war. Zur Jahrtausendwende waren die
Wohnungen technisch veraltet und entsprachen nicht mehr den Wohnwünschen der Mieter. Foto: Janssen de Jong Projectontwikkeling
Die Stadt beschloss, das in die Jahre gekommene Viertel umzugestalten. 2006 entwickelten die Architekten einen Masterplan und anschließend den städtebaulichen Entwurf. Die Umstrukturierung wurde dabei in erster Linie durch die Hinzufügung öffentlicher Grünräume und die Ausdifferenzierung des Wohnungsangebots eingeleitet. Das bestehende Stadtgefüge wurde dabei als Ausgangsbasis genommen. So wurde im Zentrum des Viertels ein langgestreckter Park angelegt, der den Anwohnern Spiel- und Erholungsmöglichkeiten bietet. Neue grüne Straßen und Plätze stärken die Qualitäten des Wohnumfelds zusätzlich und verbinden die alten und neuen Teile des Quartiers. Foto: Petra Appelhof
Neue Wohnbauten ergänzen das vorhandene Wohnungsangebot durch größere
Wohnungen, wobei die früheren Reihenhausfluchten durch Rücksprünge und variierte Dachformen
aufgelockert wurden. Neu gestaltete Vorzonen vor den bestehenden Häusern und Sitzelemente laden zu einer
intensiven Nutzung des grünen Außenbereichs ein. Ein von Anbeginn offener Dialog zwischen alten und neuen Bewohner*innen führte das Projekt zum erwünschten Erfolg. Petra Appelhof
Projektname: Restrukturierung Groeseind Standort: Tilburg, Niederlande Architektur: De Zwarte Hond, Groningen/Rotterdam/Köln/ Darmstadt Fertigstellung: 2006-2018 Bauherr: Janssen de Jong Projectontwikkeling, WonenBreburg, Tiwos, Hurks vastgoedontwikkeling, gemeente Tilburg Wohnfläche: 14,4 ha (Gesamte Siedlungsfläche)
#2 Wohnen am Verna-Park
Bezahlbares Wohnen mit Ortsanpassung und Bezug zum Bestand bieten die sieben Einzelhäuser, die auf einer
schmalen innerstädtischen Brache nahe des Rüsselheimer Verna-Parks entstanden sind. Die Körnung
der Neubauten orientiert sich dabei an den benachbarten Hofstrukturen. Indem an die jeweils westlich und östlich
angrenzenden Brandwände angebaut wurde, entsteht eine Raumsequenz, die in ihrem Schwerpunkt einen
gemeinschaftlichen Platz birgt. Foto: Sebastian Schels
Mit Ausnahme der Randhäuser – einem Studierendenhaus und ein Senior*innenhaus – sind alle Häuser durch eine
Durchmischung von Wohntypen geprägt. Entstanden sind so insgesamt 50 -Wohneinheiten von Single- und
barrierefreien Wohnungen bis zu Familienwohnungen und Wohngemeinschaften. Es überwiegen dabei
besonders kleine Wohnungen, die das vorhandene Wohnraumangebot der Arbeiterhäuschen ergänzen. Foto: Sebastian Schels
In den Klinkerfassaden knüpfen die Neubauten an die Mauern und Fassaden des nahegelegenen Opel-Altwerkes an
sowie der kleinen Backstein- Einzelhäusern, die um 1900 für Opel-Mitarbeiter in einer dichten Struktur aus kleinen
Stadtblöcken errichtet wurden. Die hofseitigen Stall- und Scheunengebäude der Hofanlagen mit ihren Holztoren
und Holzgalerien bilden das Vorbild für die Holzkonstruktion der Balkone. Foto: Sebastian Schels
Je lebendiger und nachhaltiger unsere gebaute Umwelt gestaltet ist, desto wohler fühlen wir uns in ihr. Die Ausstellung „Wohnen einmal anders!" stellt – jetzt auch digital – vorbildliche und qualitätsvoll realisierte Wohnprojekte aus dem Inland und Ausland vor.
Je lebendiger und nachhaltiger unsere gebaute Umwelt gestaltet ist, desto wohler fühlen wir uns in ihr. Die Ausstellung „Wohnen einmal anders!" stellt – jetzt auch digital – vorbildliche und qualitätsvoll realisierte Wohnprojekte aus dem Inland und Ausland vor.
Je lebendiger und nachhaltiger unsere gebaute Umwelt gestaltet ist, desto wohler fühlen wir uns in ihr. Die Ausstellung „Wohnen einmal anders!" stellt – jetzt auch digital – vorbildliche und qualitätsvoll realisierte Wohnprojekte aus dem Inland und Ausland vor.
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