Über ein Jahr lang entwickelten sie in einer eigens dafür eingerichteten Werkstatt Entwürfe, die von den neuen Bauformen von Roma-Familien aus Dörfern und Straßenzügen in Rumänien inspiriert sind. Damit setzt die Fassade (rumän.: Faţadă) der Dortmunder Community ein neues und ungewohntes Zeichen im Stadtbild, indem sie modellhaft „die Frage nach Deutungshoheiten, nach Mitspracherecht bei der Stadtgestaltung und Möglichkeiten der Teilhabe in einer diversen Stadtgesellschaft“ stellt. Die Fassadengestaltung soll, wie es auf der Webseite weiter heißt, „die weit verbreiteten Vorstellungen von Wohn- und Lebensformen einer gesellschaftlichen Gruppe, die oft unter extrem prekären Umständen leben muss und immer noch in hohem Maße von Marginalisierung und Stigmatisierung betroffen ist“, durchbrechen.
Das Projekt entstand 2016 nachdem eine Gruppe von Roma mit unterschiedlichen Akteuren und Künstlern auf Einladung des Projektinitiators „Interkultur Ruhr“ ein Recherche-Reise nach Rumänien unternahm. Dort untersuchten sie gemeinsam die sich in den letzten Jahrzehnten herausgebildete spezifische Bauweise der rumänischen Roma mit ihrer originellen architektonischen Farb- und Formensprache, die außerhalb Rumäniens nahezu unbekannt sind. Es entstand „die Idee, in gemeinschaftlicher Arbeit eine Hausfassade in unmittelbarer Nachbarschaft nach dem Vorbild der Häuser in Rumänien umzugestalten“ und damit ein selbstbewusstes Zeichen ihrer Kultur im Stadtraum sichtbar zu machen, so die Initiatoren auf Ihrer Webseite.
Auch die stark migrantisch geprägte Dortmunder Nordstadt setzt mit dieser Einbindung baukultureller Vielfalt ein nach außen wirksames Zeichen und schreitet als Beispiel sozialer Innovation voran.
Mehr Informationen zu dem Projekt:
www.interkultur.ruhr
www.dorstenerzeitung.de
www.diasporanrw.net