Die Ausstellung „Mies im Westen“ würdigt erstmals aus einer regionalen Perspektive das Wirken des Architekten Ludwig Mies van der Rohe in seiner Heimat, dem Rheinland. Vom 11. Oktober bis zum 14. November sind im LVR-Landeshaus in Köln nordrhein-westfälische Projekte und Bauten von Mies zu sehen.
Mies van der Rohe ist weltbekannt durch Bauten wie die Neue Nationalgalerie in Berlin oder das Seagram Building in New York sowie durch seine Funktion als letzter Direktor des Bauhauses, das 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten geschlossenen wurde.
"Mies im Westen" ist eine Koproduktion des M:AI – Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW, der TH Köln, der TH Mittelhessen und der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Architekturstudentinnen und -studenten haben mit den Kuratoren Prof. Dr. Daniel Lohmann und Prof. Norbert Hanenberg die Ausstellung entwickelt – vom Konzept über die Inhalte bis hin zur Ausstellungsarchitektur. Zuvor wurden in Aachen, Krefeld und Essen von Mai bis Juli 2019 ortsbezogene Teile der gesamten Ausstellung gezeigt.
Neues Thema: die Rezeption von Mies van der Rohes
Die Ausstellung spannt einen Bogen von Mies frühesten Arbeiten in Aachen über die avantgardistischen Ideen für die Bauwerke in Krefeld bis hin zu den spektakulären Entwürfen, die er in den 1960er-Jahren aus Chicago für Essen und Aachen plante. Darunter sind z.B. ein sozialistisches Volkshaus, an dessen Fassade Mies van der Rohe bereits 1905 seine Handschrift hinterlassen hat. Dazu gehören auch die Wohnhäuser Esters und Lange sowie das Fabrikensemble für die Verseidag in Krefeld oder die eindrucksvollen Planungen für die Firmen Krupp in Essen oder VEGLA in Aachen.
Ergänzt wird die Präsentation im Landeshaus um das Thema der Rezeption von Mies van der Rohes architektonischem Ansatz. Wie kaum ein anderer Architekt des 20. Jahrhunderts versuchte Mies, eine universelle Architektursprache zu formulieren. Mittels Reduktion, Verfeinerung und funktionaler Offenheit strebte er nach einem ästhetischen Ausdruck, der durch eine strenge Struktur für unterschiedliche Bauaufgaben gültig sein sollte.
Ausstellungsort LVR-Landeshaus wird selbst zum Exponat
So wundert es nicht, dass bereits Zeitgenossen von Mies und vor allem nachfolgende jüngere Architekten sein Prinzip nachahmten. Dies wird am LVR-Landeshaus in Köln besonders deutlich – dem Ort, an dem die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem M:AI präsentiert wird. Die vier Bürotrakte, die einen Innenhof umschließen, basieren auf einem strengen Stützenraster, das eine flexible Büroeinteilung ermöglicht. Die Vorhangfassade der Bürogeschosse des Landeshauses mit ihren schmalen Aluminiumprofilen erinnert wiederum an die amerikanischen Projekte Mies van der Rohes. Von der Fachwelt wurde das Landeshaus bereits zu seiner Fertigstellung im Jahr 1959 als glanzvolle architektonische Leistung gelobt. 1987 wurde es in die Denkmalliste aufgenommen.
Die Ausstellung „Mies im Westen“
Laufzeit: 11. Oktober – 14. November 2019
Ausstellungsort: Landeshaus des LVR, Kennedy-Ufer 2, 50679 Köln
Öffnungszeiten: Mo – So: 10 – 18 Uhr; Eintritt frei
Kuratoren: Prof. Dr. Daniel Lohmann (TH Köln), Prof. Norbert Hanenberg (TH Mittelhessen)
Ausstellungsarchitektur: TH Köln, TH Mittelhessen
Interventionen im Außenraum: Alanus Hochschule, TH Köln
„Mies im Westen“ ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW „100 jahre bauhaus im westen“, ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Schirmherrin ist Ministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Projektpartner
TH Köln, TH Mittelhessen/ Gießen, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Landschaftsverband Rheinland, „100 Jahre Bauhaus im Westen“, Saint Gobain Rigips GmbH. Medienpartner: kultur.west
Die Produktion der Ausstellungsarchitektur wurde unterstützt von der Firma Saint Gobain Rigips GmbH und den Architekten Mathias Dlugay.
Das M:AI NRW wird gefördert vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung Nordrhein-Westfalen.
In einer Mini-Serie stellen wir die drei Spielorte von "Mies im Westen" vor. Die Kuratoren der Ausstellungen, Norbert Hanenberg und Daniel Lohmann, blicken auf Aachen und die Beziehungen zwischen dem Ort, Mies Leben, seiner Arbeit dort.
In drei Beträgen stellen die Kuratoren von "Mies im Westen", Norbert Hanenberg und Daniel Lohmann, die drei Ausstellungsorte vor. Dabei blicken sie auf die dieses Mal auf die Beziehungen zwischen Mies van der Rohe und seiner Arbeit in Essen.
Die Ausstellung „Mies im Westen“ der TH Köln, TH Mittelhessen, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft und des M:AI NRW ist eröffnet. Am vergangenen Donnerstag haben mehr als 300 Gäste die Eröffnung im Landeshaus des LVR in Köln besucht.
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