25.01.2018
Haupteinkaufsstraßen unter der Lupe
Die Zukunft der Innenstädte wird in vielen Städten heiß diskutiert – und mit ihnen die Fußgängerzonen.
Am 14. Oktober 1927 nämlich erteilt die Stadt Essen für die Limbecker Straße ein dauerhaftes Fahrverbot für Fahrzeuge jeglicher Art. Damit wird die Limbecker Straße zum Pionier in Sachen „fahrverkehrsfreie Einkaufsstraßen“. Erst Jahrzehnte später in den 1950er Jahren verbannen auch andere Städte die Autos aus ihren Einkaufsstraßen. Heute laufen an einem Samstag im Schnitt 6200 Fußgänger pro Stunde über die Limbecker Straße in Essen. Damit gehört sie zu den meistbesuchten Einkaufsstraßen im Ruhrgebiet.
Als sich in den 1920er Jahren immer mehr Einzelhandel auf der Limbecker Straße ansammelt und zeitgleich immer mehr Autos die Stadt erobern, ist die sieben bis acht Meter breite Limbecker Straße nicht auf ein derartiges Verkehrsaufkommen ausgelegt. Man entscheidet sich dazu die Autos komplett aus immer mehr Straßen in der Altstadt zu verbannen und parallel dazu die Ringstraßen auszubauen. Ein absolutes Novum und auch aus ökonomischer Sicht eine weise Entscheidung. Denn wenn eine Fahrspur eine Einkaufsstraße zerschneidet, wechseln die Passanten seltener die Straßenseite und laufen dem zu Folge auch an weniger Schaufenstern vorbei.
So zumindest die damalige Sicht. Heute, in Zeiten in denen der Einzelhandel zunehmend aus den Innenstädten verschwindet und sich auf das Internet verlagert, steht genau diese Frage wieder zur Diskussion. Wie lockt man die Menschen wieder in die Innenstädte? Durch welche Maßnahmen lassen sich Innenstädte wieder attraktiv gestalten? Wie umgehen mit Leerständen? Und braucht es eventuell sogar wieder Verkehr in den Einkaufsstraßen, um Geschäfte bequemer zu erreichen?
Einen Beitrag der WDR Lokalzeit Ruhr gibt es hier: www.wdr.de
Weitere Informationen und interaktive Vorher/Nachher-Bilder findet man unter: www.waz.de