„Drei Lilien“ für Aegidienberg. Wie Bürger sich an der Platzgestaltung beteiligen
In Aegienberg in Bad Honnef soll der zentrale Platz umgebaut werden. Architekturstudenten der TH Köln haben mit dem Charette-Verfahren Bürger der Stadt an der Planung und Ideenfindung beteiligt. Peter Köddermann war für das M:AI dabei.
Wie kommt man mit Bürgern ins Gespräch, um gemeinsam über eine Platzumgestaltung nachzudenken? 17 Studierende der Architektur der TH Köln waren Anfang Juli 2018 Teil eines Experiments in Aegidienberg, einem Stadtteil von Bad Honnef. Eingeladen von der Politik, entwickelten, organisierten und begleiteten sie ein Charette-Verfahren. Mit dem Ziel: mit Bürgern vor Ort ergebnisoffen über ihre Erwartungen an die Gestaltung des zentralen Platzes zu sprechen und diese einzubinden.
Der Platz, ursprünglich eine als Markt- und Festplatz genutzte sehr große Freifläche um die namengebende St.-Aegidius-Kirche, wird heute hauptsächlich funktional genutzt: Im Ortsmittelpunkt mit einer Reihe von Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten parken Autos.
Bei den Charrettes handelt es sich um Verfahren zur Beteiligung von unterschiedlichen Interessensgruppen. In der Form sind es öffentliche Workshops, an denen zum Beispiel Bürger und Projektplaner, Politiker und Architekten teilnehmen können. Es geht darum, die Visionen, Werte und Ideen zu sammeln und in die Planungsprozesse und Entwürfe einfließen zu lassen.
Bürgermeinung im Mittelpunkt
Im Fokus der Aktion in Aegidienberg standen daher nicht die Fachmeinung und Entwürfe der Studierenden, sondern die Dokumentation der Bürgerinteressen sowie die Möglichkeiten, über Stadtentwicklung zu sprechen. Die Kommunikation stand im Mittelpunkt des Projekts. Ein zuvor veranstaltetes Seminar hat die Studierenden seit November 2017 auf den Kommunikationsprozess mit den Bürgern vorbereitet.
Mehr Grün, weniger Verkehr
Mehr als 100 Beiträge und Ideen wurden in vier Tagen vor Ort in Aegidienberg gesammelt. Die Bürger sprachen mit den Studierenden, aber auch unter einander über Erwartungen, Aufgaben und Gestaltungsfragen. Hervorstechend dabei die Wünsche nach mehr Aufenthaltsqualität auf dem Platz und nach weniger Verkehr. Diese und andere Überlegungen werden nun in einer Dokumentation aufgearbeitet und analysiert. Aber dies soll nicht das Ende des Verfahrens darstellen, sondern eher den Anfang eines Prozesses bilden, der in der Umgestaltung des Platzes mündet.
Allen Beteiligten wurde im Rahmen des Charette-Verfahrens innerhalb des Projekts „Drei Lilien“ klar, wie wichtig das allseitige Gespräch bereits im Vorlauf von Planung ist. Politik, Verwaltung und Bürger haben als ein erstes Zwischenergebnis bekundet, gemeinsam die zukünftigen Platzumgestaltungen weiter zu denken, zu planen und letztendlich auch zu realisieren.
Unter dem Titel „Zukunft gemeinsam gestalten – Co-Kreation und Kreislaufdenken in Stadt und Land“ lädt „Freihaus ms“ zum nächsten Hausgespräch nach Münster. Zu Gast ist das Büro „morgen.“ aus Hamburg. Baukultur NRW unterstützt das Format.
Die Hochschule Bochum hat die erste Ruhr Charta StadtGesundheit veröffentlicht. Baukultur NRW ist eine von 25 Institutionen, die die Charta unterzeichnet haben.
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