Ein begehbares Monument – der Skanderbeg-Platz in Tirana
Die Ausstellung zum Mies van der Rohe Award 2019 zeigt herausragende Architekturen der vergangenen zwei Jahre: Wir stellen in einer Blogserie die Gewinner und Finalisten vor. Dieses Mal der Skanderbeg-Platz in Tirana.
Weite – wer heute auf dem Skanderbeg-Platz in der albanischen Hauptstadt Tirana steht, fühlt genau das. Der Platz ist als sehr flache Pyramide angelegt, das Höhenniveau ändert sich leicht, je nachdem, wo man sich befindet. Und streng genommen ist er fast zu groß für einen typischen Platz, passt doch der Petersplatz in Rom knapp zwei Mal auf den Skanderbeg-Platz.
Die sparsame Umbauung der Platzfläche mit einigen Sitzgelegenheiten und vielen kleinen Grünflächen öffnet den Platz. Eine große Fußgängerzone ist entstanden, auf der die Menschen umherschweifen, in Sitzgruppen miteinander plaudern oder sich die städtische Szenerie anschauen. Auch finden dort Sportveranstaltungen, Feste oder Konzerte statt.
Foto: Filip Dujardin
Die Neugestaltung des Platzes aus dem Jahr 2017 von 51N4E; Anri Sala; Plant en Houtgoed; iRI hat dem verkehrsreichen Tirana eine ruhige Mitte gegeben. Zugleich war die Gestaltung so herausragend, dass die Jury des Mies van der Rohe Award 2019 das Projekt bis ins Finale gewählt hat.
Steinsorten aus Albanien
Neben der Veränderung der städtebaulichen Funktion dieses zentralen Stadtplatzes – weg vom Straßenverkehr, hin zur Aufenthaltsqualität – ist noch ein anderer Aspekt des Foto: Filip DujardinProjekts wichtig: die durchgängige Verwendung lokaler Materialien. Verschiedene Steinsorten mit unterschiedlichen Farben aus ganz Albanien wurden für die 129.600 Bodenplatten verwendet, aus denen sich der Platz zusammensetzt. Außerdem gibt es mehrere Brunnen auf dem Platz, eingelassen in den Boden und nicht direkt sichtbar. Wenn die Brunnen aktiv sind, bringt das über die Platten fließende Wasser die ganze Schönheit der vielfarbigen Oberfläche zur Geltung.
Unterschiedliche Nutzungen prägten den Platz
Die Umgestaltung des zentralen Skanderbeg-Platzes hat eine lange Geschichte. Benannt ist er nach Skanderbeg - dem albanischen Nationalhelden; eine Reiterstatue von 1968 erinnert heute noch an ihn. Erst Ende der 1930er Jahre war eine erste Version des Skanderbeg-Platzes fertiggestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz mehrfach umgestaltet, besonders in 1960er Jahren erfolgten größere Baumaßnahmen. Eine weite Fläche für politische Veranstaltungen entstand, umrahmt von kommunistisch geprägten Monumentalgebäuden wie dem Kulturpalast und dem Nationalmuseum.
In den 1990er Jahren dominierte der Autoverkehr den Platz, der aufgrund seiner Lage mehrere Stadtteile verbindet. Allerdings: Eine geordnete Verkehrsregelung blieb aus, sodass Fahrzeuge sehr beliebig den Skanderbeg-Platz überquerten. Die Folge war ein wachsendes Verkehrschaos, welches die Neugestaltung beendete und einen Platz schuf, auf dem Menschen sich gerne aufhalten.
Foto: Filip Dujardin
Skanderbeg-Platz, Tirana, Albanien
Neubau
12.300 Quadratmeter; 1.100 Euro/ Quadratmeter
Architekt*innen: 51N4E; Anri Sala; Plant en Houtgoed; iRI; Freek Persyn, Johan Anrys, Anri Sala, Nicolas Vandenplas, Pieter Hollants, Agolli Gent, Peter Swinnen, Sotiria Kornaropoulou, Gust Selhorst
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