Baukultur NRW rückt 2026 das Wohnen in den Mittelpunkt – mit Fokus auf Potenziale, Typologien und Qualitäten im bestehenden Gebäudebestand.
Baukultur NRW rückt 2026 das Wohnen in den Mittelpunkt – mit Fokus auf Potenziale, Typologien und Qualitäten im bestehenden Gebäudebestand. Foto: Sebastian Becker

Ein Vierteljahrhundert Baukultur – und ein Blick nach vorn

2025 markierte für Baukultur Nordrhein-Westfalen nicht nur 25 Jahre Engagement für die gebaute Umwelt, sondern auch ein Jahr des Wandels: neue Perspektiven auf Umbau und Transformation sowie der Rolle von Kirchen als „Vierte Orte“. Peter Köddermann zieht Bilanz und gibt einen Ausblick auf 2026.

Vielleicht ist jedes Jahr ein außerordentliches Jahr. 2025 war es ganz sicher – nicht, weil Baukultur Nordrhein-Westfalen sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte, sondern weil sich baukulturell in NRW vieles verändert hat. Die Perspektive auf das Umbauen und das Bauen richtet sich zunehmend auf die neuen Rahmenbedingungen im Umgang mit unserer gestalteten Umwelt. Die Diskrepanz zwischen betriebswirtschaftlichen Kalkulationen und volkswirtschaftlichen Prognosen tritt deutlicher hervor und wird zum Ansporn, Prozesse, Bewertungsmaßstäbe und Umsetzungen neu zu überdenken.

Es tut gut festzustellen, dass immer mehr Stadtverwaltungen ihre Planungsprozesse als gemeinschaftliche Aufgabe begreifen. Stadtdialoge zwischen Verwaltung, Öffentlichkeit, Politik und Fachwelt werden immer häufiger Teil dieser Prozesse. Das Instrument der „Phase 0“ scheint immer öfter diskutiert und genutzt, um komplexe Anforderungen an unsere Lebens- und Arbeitsräume gemeinsam umzusetzen. Dies alles in einer Zeit, die immer klarer aufzeigt, wie direkt Klimawandel und Raumentwicklung zusammenhängen und welche Folgen diese Veränderungen für uns alle haben.

Umbaukultur, Kirchenräume und die Herausforderungen von morgen

Auch der Blick auf christliche Kirchen verändert sich. Zahlreiche Beteiligte erkennen, dass es nicht ausreicht, Kirchen zu veräußern, als Immobilien zu betrachten oder sogar abzureißen. Sie spüren, Kirchen sind besonders wertvolle, emotional aufgeladene, soziale und kulturell tief verwurzelte Bauten mit komplexen Bedeutungsebenen, die zur gelebten europäischen Stadt gehören. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr demokratisch geprägte Orte verloren gehen, können sie – gedacht als „Vierte Orte“ – einen wichtigen Beitrag leisten.

Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm. Foto: Sebastian Becker
Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm. Foto: Sebastian Becker
2025 hat gezeigt, dass sich immer mehr Akteur*innen für eine Umbaukultur einsetzen, auch wenn die aktuelle Marktsituation noch nicht auf das Wiederverwenden und Wiederverwerten von Ressourcen und Baumaterialien ausgerichtet ist. Gerade im Ruhrgebiet steigen die Zahlen der Umbaumaßnahmen im Vergleich zu Neubauten signifikant. Es wird ein baukultureller Auftrag sein, Umbau und Transformation als zentrale Aufgabe der Architektur zu verstehen. Viele Themen – etwa das Zusammenspiel von Architektur und Handwerk oder von Umbau und Gestaltungsqualität – sind nicht eindeutig geklärt.

Auch der politisch beschlossene „Bauturbo“ fordert die Baukultur heraus. Es wird eine spannende Aufgabe, die Beschleunigung von Verfahren baukulturell zu begleiten, zu kommentieren und idealerweise konstruktiv zu unterstützen.

Offen bleibt zum Ende des Jahres die Frage: Wie wollen – und noch dringlicher – wie können wir zukünftig wohnen? Eng verbunden mit der Frage: Welche Antworten hält der aktuelle Wohnungsbaubestand hierfür bereit?

Für Baukultur NRW wird es im kommenden Jahr zur zentralen Aufgabe, Wohnpotenziale, Wohntypologien, Wohnqualitäten und Wohnchancen in der bestehenden gebauten Umwelt zu analysieren und sichtbar zu machen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich an diesem Auftrag beteiligen – denn wohnen müssen wir alle.

Ihnen einen großen Dank für die vielen Beteiligungen an unseren Themen, einen besinnlichen Jahresabschluss und bis bald in 2026.

Ihre Kontakte für diesen Bereich

Peter Köddermann

Peter Köddermann

Geschäftsführung Programm

T 0209 402 441-0
Ilka Dietrich-Kintzel

Ilka Dietrich-Kintzel

Kaufmännische Geschäftsführung

T +49 209 402 441-14
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