Wachsende Konkurrenz durch große Einkaufszentren und das Erstarken des Internethandels bringen einen Strukturwandel mit sich, der an den Innenstädten nicht spurlos vorbeigezogen ist. Doch auch in diesem Prozess gab es Veränderungen. Waren es früher hauptsächlich kleine Ladenzeilen, die leer standen, warten inzwischen häufig auch große Ladenflächen vergeblich auf eine neue Nutzung. Oftmals sogar in den besten Lagen, wie Beispiele aus Hamburg zeigen. Edelboutiquen an zentralen Punkten schließen, da die Verkaufsflächen zu groß und damit nicht mehr zeitgemäß sind. Doch egal ob der Leerstand groß- oder kleinflächig ist, er schadet der Aufenthaltsqualität in den Innenstädten. Umso erfreulicher sind Beispiele, bei denen neue Nutzungsformen gefunden wurden, sei es für einen kurzen Zeitraum oder auf Dauer. Das Projekt „Stadtbesetzung“ macht durch Kunstprojekte unter anderem auf das Thema Leerstand aufmerksam. In Unna wurde im Rahmen dieses Projektes Ende September ein leerstehendes Ladenlokal für die Dauer von einer Woche in einen kreativen Ort verwandelt, an dem StadtbewohnerInnen und Kulturschaffende miteinander ins Gespräch kommen konnten. Neben Diskussionen standen Kunstinstallationen, Lesungen oder Kinofilme auf dem Programm. In diesem gesamten Umnutzungsprozess sind jedoch nicht nur neue Nutzungskonzepte relevant, auch mit den ursprünglichen Nutzern, den Einzelhändlern und Unternehmern muss gesprochen werden, wie dies zum Beispiel bei einem Forum der Wirtschafsförderung Xanten zu Beginn Oktober der Fall war.
Das Projekt „Supermarkt der Ideen“ von StadtBauKultur NRW setzt sich ebenfalls mit dieser Leerstand-Problematik auseinander. So wurde ein leerstehender Supermarkt in der Oberhausener Innenstadt in einen Ausstellungsort verwandelt. Hier soll noch bis zum 6. Dezember 2018 an Zwischennutzungskonzepten gearbeitet und das Potenzial der Kreativ- und Kulturschaffenden in diesem Umnutzungsprozess hervorgehoben werden.
Weitere Informationen zum "Supermarkt der Ideen" unter ideensupermarkt-oberhausen.de.