01.03.2024
„StadtLandschaft“ in Lüdinghausen
Verweilen, spielen, lernen oder spazieren – in Lüdinghausen ist ein Naherholungsgebiet mit Wiedererkennungswert entstanden. Auch Insekten und Kleintiere profitieren vom neuen Landschaftsraum.
Die Stadt Schwerte plant zusammen mit den Bürger*innen einen Klimagarten, der Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversitäten thematisiert. Vorbild ist dafür die Idee eines (Nutz-)Gartens, der neu interpretiert und an klimatische Veränderungen angepasst wird.
Der Klimagarten ist ein Projekt der Stadt Schwerte und wird Teil der Internationalen Gartenausstellung 2027 (IGA) Metropole Ruhr. Noch sind dort, wo der Klimagarten entstehen soll, Felder und Wiesen. Durch diverse Beteiligungsformate haben die Bürger*innen an dem Entstehungsprozess mitgewirkt und sind damit Mitgestalter*innen ihres Klimagartens. Grundlage für die Entwicklung des Klimagartens ist ein Rahmenplan des Büros „urbanegestalt“ aus Köln.
Das darauf aufbauende Konzept von Förder Landschaftsarchitekten, von „die Urbanisten“ und der Stadt Schwerte setzt auf Umweltbildung und macht dadurch klimarelevante Themen für alle Besucher*innen erfahrbar. So werden die Nutzer*innen inspiriert, ein kommunikativer Austausch ermöglicht und dabei die Besonderheiten des Ortes berücksichtigt. Die Gestaltung legt zudem einen hohen Wert auf Flexibilität, um auf die klimatischen Veränderungen einzugehen.
Das Areal umfasst im Bestand vier Teilbereiche: die „Kulturlandschaft“ (eine Streuobstwiese); die ehemals landwirtschaftlich genutzte „offene Wiese“; der „Babywald“, in dem Bäume für Neugeborene angepflanzt wurden; sowie der Bereich, der sich „Landschaft“ nennt und dicht bewachsen ist. Passend zu dem Thema des Klimagartens wird mit dem vorhandenen Bestand auf den vier Flächen behutsam umgegangen. Es werden keine Bäume gefällt, sondern in den Planungen berücksichtigt und weitere aufgeforstet.
Damit der Klimagarten Schwerte zukünftig auf die klimatischen Veränderungen und unterschiedlichen Nutzungsansprüche reagieren kann, schaffen konstante, erlebbare und temporäre Strukturen einen nachhaltigen Rahmen für den Garten. Das bedeutet, dass durch verschiedene Ebenen und zusammenhängende Schwerpunkte die Landschaft verknüpft wird. Hierbei handelt es sich bei den temporären Strukturen zum Beispiel um Themenbereiche zu Kreislaufwirtschaft, Biodiversität oder Ernährung. Die sogenannten erlebbaren Strukturen setzen auf spielerische Wissensvermittlung unter anderem zu Niederschlag, Energie und Hitze.
Bei der Materialauswahl und -ausstattung wird auch auf die CO2-Bilanz, die Wärmespeicherkapazität, Aspekte der Kreislaufwirtschaft, die Langlebigkeit und die unmittelbar spürbaren Wirkungen des Albedo-Effekts geachtet. Der Albedo-Effekt bezeichnet ein Maß für die Helligkeit eines Körpers, die darüber Aufschluss gibt, wie viel Sonnenstrahlen reflektiert werden. Im gesamten Areal legen die Planer*innen Wert auf einen geschlossenen Wasserkreislauf – das anfallende Niederschlagswasser versickert dezentral und steht somit den Pflanzen zur Verfügung.
Am geplanten Klimapavillon präsentiert sich darüber hinaus eine innovative, technische Lösung, die es ermöglicht, Bäumen auf stark versiegelten Flächen einen idealen Standort mit ausreichend Wurzelraum und Wasserverfügbarkeit zu bieten. Bei den ausgewählten Bäumen handelt es sich größtenteils um Klimabaumarten.
Auftraggeber: Stadt Schwerte
Fläche: 40.000 Quadratmeter
Zeitraum: seit 2022
Realisiert durch: Bundesförderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“
Konzept und Prozess der Beteiligungen: die Urbanisten e.V.&
Landschaftsarchitektur: Förder Landschaftsarchitekten
Visualisierung: Studio Maurermeier
Informationen zum Klimagarten auf der Website von Förder Landschaftsarchitekten
Das ausführliche Nutzungskonzept für den Klimagarten von „die urbanisten“