Die Region Aachen, Köln und Bonn, 2012.
Die Region Aachen, Köln und Bonn, 2012. Foto: ESA/NASA, via flickr.com, CC BY 2.0.

Sie wachsen wieder. Von shrinking cities und growing regions

Derzeit scheint es vielen Städten in Nordrhein-Westfalen zu eng zu werden. Denn: Sie wachsen wieder! Es ist ein Trend, der die Kommunen auffordert, neu über ihre eigene Entwicklung nachzudenken. Das M:AI beginnt mit diesem Beitrag eine lose Serie, die sich Themen der Stadtentwicklung widmet.

Was noch vor wenigen Jahren für viele Stadtplaner mittelfristig undenkbar erschien, hat sich heute bereits ins Gegenteil gewandelt: Es ist wieder attraktiv, Stadtbürger zu sein und die urbanen Angebote und kurzen Wege zu nutzen. "Das Wohnen in der Stadt" ist ein Ziel für viele Menschen geworden. Aus den noch vor wenigen Jahren proklamierten "shrinking cities" sollen nun möglichst "growing regions" entstehen.

Nachdenken über das Wachstum

Und nun stellen sich viele Städte die Frage: "Wachstum gern, aber wie, mit wem und vor allem wohin?" Zwar findet dieser Vorgang nicht flächendeckend gleichermaßen in NRW statt. Aber sowohl im Rheinland, in Westfalen und selbst in Städten des Ruhrgebiets spielt Wachstum wieder eine Rolle für die Planung und Stadtentwicklung.

Die Folge ist unübersehbar: Architekten und Raumplaner denken über eine Verdichtung nach innen und nach außen nach – sowie die damit verbundenen Folgen. Städte entdecken Baulücken wieder und kartieren diese. Außerdem bewerten sie die Möglichkeit bestehende Architekturen aufzustocken neu. Sogar die Großsiedlungen an den früheren Stadträndern werden als Lebensraum erneut interessant.

Wachstumsschmerzen

Jedoch führt das neue Wachstum zu Interessenskonflikten um immer weniger Flächen in städtischen Räumen. Bauland steht den Kommunen nach den Ausverkäufen der vergangenen 30 Jahre kaum noch zur Verfügung. Flächen für Gewerbe und Wohnbau werden gleichermaßen nachgefragt und führen nicht selten zu Verteilungsstreitigkeiten bei der Entwicklung von Stadträumen.

Der Druck auf die Akteure, Wachstum zu ermöglichen, hat in den vergangenen drei Jahren so stark zugenommen, dass bereits staatliche Auflagen und Reglementarien modifiziert wurden und selbst vereinbarte Planungskulissen aufgebrochen wurden. Eine Folge: Auflagen für Geschosshöhen verändern sich und Verordnungen für Stellplätze werden gelockert. Auch bestehende Standards der Stadtentwicklung werden überprüft. Politik und Planung denken über bestehende Gebietsgrenzen hinaus und Entwicklungspläne werden neu ausgerichtet. Stadtplanung scheint deutlich regionaler zu werden und zusätzlich mehr Partnerschaften in der Entwicklung zu fordern; im Gegensatz zu früheren Modellen, in denen Städte innerhalb ihrer kommunalen Grenzen aktiv gewesen sind.

Heute löst Stadtentwicklung regionale Planungsprozesse aus. Sie sollen möglichst schnell ein Instrumentarium für die Städte und Regionen bieten, um einerseits Wachstum zu steuern und andererseits unterschiedliche Interessen auszugleichen. Interkommunale Zusammenarbeit und regionale Planung klingen dabei allerdings oft wie Zauberbegriffe, die ein Zusammenspiel von Innenstädten, Peripherien, städtischem Umland und Nachbarkommunen leicht und spielerisch zusammenführen sollen.

Teil 5 - Das Ziel heißt 2025: Regionale in Südwestfalen und Bergisches Rheinland

Teil 4 - Die Bindung zwischen Stadt und Land: Ostwestfalen-Lippe und die REGIONALE 2022

Teil 3 - Die Regionale als Strukturprogramm: Der Auftrag lautet, gemeinsam zu denken und zu handeln

Teil 2 - Kluge Konzepte versus Flächenausweisung. Wie sich dem gesteigerten Bedarf an Bauland begegnen lässt

 

Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Ausstellungsseite.

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