Gerade in Zeiten, in denen ein Nutzungsmix in den Innenstädten als strategisches Leitbild wieder in Mode kommt, braucht es einen Moderator zwischen den nächtlichen Akteuren.
In Mannheim wurde vor einem Jahr ein Nachtbürgermeister gewählt der die Moderation der Interessen übernommen hat und die Aufgabe besitzt zwischen Club-Besitzern, Gästen, Anwohnerinnen und Anwohnern aber auch dem Ordnungsamt und sonstiger Verwaltung zu kommunizieren: Hendrik Meier übernimmt seit August 2018 diese gar nicht mal so unkomplizierte Rolle des Night Mayors. In einem Interview mit dem Polis Magazin berichtet er über die Herausforderungen, die sich ihm jede Nacht aufs Neue stellen. Als erster seiner Art in Deutschland, hat er keine Möglichkeiten sich auf die Arbeit Anderer zu berufen. Er leistet Pionierarbeit in seinem Job und dass es aufgrund der Individualität der Fälle immer neuer Lösungsansätze bedarf, macht seinen Job zwar nicht einfacher, dafür aber umso abwechslungsreicher. Ein Spagat zwischen emotional aufgeladenen Gesprächen mit Anwohnerinnen und Anwohnern und Clubbetreibern und -betreiberinnen sowie dem bürokratischen Ton in der Kommunikation mit der Stadt gehört zu seinen täglichen und nächtlichen Herausforderungen. Aber wenn das alles geschafft ist und Dinge schlussendlich doch funktionieren, ist das ein Erfolgserlebnis für Meier, das ihn Mut schöpfen lässt weiterzumachen.
Hendrik Meier entwickelt zur Zeit noch alleine das Konzept Nachbürgermeister. Seine wichtige Rolle als Mediator zwischen Akteuren der Nachtökonomie könnte anderen Städten allerdings als gutes und sinnvolles Beispiel dienen. Auch anderen Städten Deutschlands könnte ein organisierter und moderierter „Stadtplan der Nacht“ helfen, so manche Konflikte zu lösen und das Beste aus der Nacht zu machen.
Das ganze Interview kann man unter www.polis-magazin.com lesen.