30.10.2024
Kirchenmanifest mit 20.000 Unterschriften
Mehr als 20.000 Menschen haben den Aufruf zur Petition „Kirchen sind Gemeingüter“ inzwischen unterschrieben. Baukultur NRW am 9.11.2024 auf der Fachmesse „denkmal“ in Leipzig vertreten.
Presseinformation
Die Zukunft ungenutzter Kirchen in Nordrhein-Westfalen sichern
Das Unterstützungsprogramm „Zukunftskonzept Kirchenräume“ zieht ein Zwischenfazit. Rund 80 überwiegend ehrenamtlich Engagierte aus ganz Nordrhein-Westfalen fieberten einer Entscheidung entgegen: Wird ihr Engagement zur Umnutzung einer Kirche weiter unterstützt? Im Rahmen einer digitalen Bekanntgabe sagte Baukultur Nordrhein-Westfalen am vergangenen Freitag, 5.2.2021, fünf von acht Kirchenprojekten eine weitere Unterstützung zu. „Kirchen prägen das Bild unserer Städte. Wer sich mit seiner Gemeinde verbunden fühlt und wer verstanden hat, wie vielfältig die Bedeutungsebenen von Kirchen sind, kann sich nur schwer der Wertschätzung von Sakralbauten entziehen. Schon dies macht die Frage nach dem Umgang mit unseren Kirchengebäuden so wichtig“, so Peter Köddermann, Geschäftsführer Programm von Baukultur Nordrhein-Westfalen.
Mit dem Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume“ setzt sich Baukultur Nordrhein-Westfalen für die Umnutzung leerstehender Kirchen in Nordrhein-Westfalen ein. Auf einen landesweiten Aufruf Anfang 2019 haben sich 21 Kirchengemeinden, Pfarreien und bürgerschaftlich Engagierte mit ihren Kirchengebäuden auf eine Unterstützung beworben. Aus den Einreichungen wurden acht Kirchenprojekte auswählt und bis Anfang dieses Jahres bei der Entwicklung eines neuen Konzepts für die bauliche Anpassung oder Umnutzung der Kirchenbauwerke von Baukultur Nordrhein-Westfalen unterstützt. Eine Fachjury wählte fünf der acht Kirchenprojekte, die ein weiteres Jahr bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Die prämierten Kirchen, für die ein tragfähiges Nutzungskonzept entwickelt wird, sind:
Baukultur Nordrhein-Westfalen und Partner*innen haben sich mit dem Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume. Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen“ zur Aufgabe gemacht, die Sakralbauten Nordrhein-Westfalens vor Leerstand und Verfall zu bewahren. Außerdem bauen sie ein Netzwerk zur fachlichen Unterstützung auf und bieten eine praxisbezogene Unterstützung an. Das dafür entwickelte Konzept basiert auf zwei Projektbausteinen: einer Informationsplattform und dem Programm „Zukunftskonzept Kirchenräume“. Beides wurde im Februar 2019 gestartet.
„Zukunft – Kirchen – Räume“ ist ein Kooperationsprojekt von Baukultur Nordrhein-Westfalen, der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen unter Mitwirkung der (Erz-)Bistümer und Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen und der RWTH Aachen.
Hintergrund:
Bis zu 30 Prozent der Kirchengebäude in Nordrhein-Westfalen werden langfristig vom Leerstand betroffen sein. Der demografische Wandel und die Säkularisierung der Gesellschaft führen dazu, dass die Gebäude für ihre ursprüngliche Bestimmung im bisherigen Umfang nicht mehr benötigt werden. Um Sakralbauten vor Leerstand und Verfall zu schützen, müssen sie häufig baulich angepasst oder einer völlig neuen Nutzung zugeführt werden. Rund 6.000 Kirchen existieren in Nordrhein-Westfalen. Dieser große und vielfältige Bestand aller Größen und Bauepochen dokumentiert eine lange und reiche Bautradition und prägt bis heute das Bild unserer Städte und Quartiere. Diese Räume zu erhalten und in angemessener Weise an die Veränderungen anzupassen, ist ein wichtiges baukulturelles Anliegen und eine große Herausforderung – nicht nur für die betroffenen Kirchengemeinden, sondern auch für unsere Gesellschaft als Ganzes.
Die Informationsplattform www.zukunft-kirchen-raeume.de bietet umfassende Informationen zur Anpassung oder Umnutzung von Kirchen. Auf der Webseite befinden sich unter anderem Fachinformationen zu Nutzungsentwicklung, Baurecht, Fördermöglichkeiten und Denkmalschutz. Außerdem zeigt die Website rund 90 inspirierende Kirchen-umnutzungen aus ganz Nordrhein-Westfalen und nennt konkrete Ansprechpartner*innen.
* Aktualisiert am 8.4.2021: Die Projektgruppe St. Johann Baptist, Krefeld nimmt nicht am Zukunftskonzept Kirchenräume Teil II teil.